Eric Weißmann ist Immobilienmakler auf seiner Trauminsel Sylt. In seinem Buch „Aber bitte mit Reet“ berichtet er über die ganz normalen Alltäglichkeiten als Makler auf einer Insel, wo die Reichen und Schönen gerne unter sich weilen wollen und daher in jeder Hinsicht einige Ansprüche an den Tag legen.
Es sind viele Geschichten, die Eric Weißmann über seine lange Zeit als Makler auf Sylt berichten kann. Unter anderem, wie sich andere Makler ein gutes Objekt unter den Nagel reißen wollen und dabei sehr geschmacklos vorgehen. Oder der Fall eines Maklers, der behauptet, dass der verstorbene ältere Herr mit dem großen Haus vor einem halben Jahr mit ihm vereinbart hätte, dass er dessen Haus verkaufen soll. Dumm nur, dass sich dieser ältere Herr bereits seit zwei Jahren im Koma befand.
Wenn es bei den Immobilienbesitzern Probleme gibt, dann wenden sich alle voller Vertrauen an Eric Weißmann, denn er ist auf der Insel mittlerweile nicht nur als Makler, sondern auch als Schlichter und Seelentröster zuständig.
Das Buch bietet auch viele amüsante Geschichten, wo die über die Inhaber einer sehr schönen Immobilie, die die Insel zwar nur ein- oder zweimal im Jahr besuchen, aber wenn sie dann ein Fest geben, dann muss alles bestens aussehen. Da haben sie dann einfach die ganzen Möbel und sonstigen Einrichtungsgegenstände vom Land herbringen lassen und nach der Party wurde alles wieder weggebracht. Ebenso muss man als Immobilienmakler eine gewisse Menschenkenntnis haben, um solche Leute zu durchschauen, die einen Besichtigungstermin ausmachen, um sich einmal so zu fühlen, als würde man ein Haus mit Meerblick kaufen.
Es gibt auch die, die meinen, sie müssten dem Makler etwas vorspielen, wie die Familie, die sich vorgenommen hatte, dass sie die Immobilie bei der Besichtigung schlecht redet. Als jedoch deren Kinder dabei waren, war schnell klar, dass die Eltern die Immobilie sehr gerne haben wollten, aber durch all die Kritik den Preis weiter drücken wollten. Hier tut Kindermund wirklich Wahrheit kund.
Der Autor hat auch einige Geschichten über Scheidungen, Fremdgehen, einen romantischen Valentinstag, aber auch über einen todkranken Interessenten zu erzählen.
Um als Leser mehr über die Insel zu erfahren, hat Eric Weißmann über jeden Ort auf der Insel einen kleinen Film gedreht, in dem er das Wichtigste zu diesem Ort erzählt. Diese QR-Codes findet man an passenden Stellen in der Mitte des Buches, mit denen sich die Filme aufrufen lassen, wodurch eine sehr gute Einstimmung auf die Insel Sylt und ihre dazugehörige Geschichte stattfindet.
Weißmann lebt seit über fünfzehn Jahren auf der Insel und betreibt seit mehr als zehn Jahren als Immobilienmakler die Firma Eric Weißmann Immobilien. Zu „Aber bitte mit Reet“ wurde er inspiriert, da er mittlerweile zahlreiche lustige, traurige und berührende Geschichten aus seinem Makler-Leben im Repertoire hat. Am Schluss dieses Buches gibt er noch grundlegende Tipps als Makler für einen Hauskauf.
Die Geschichten über die Insel und den oftmals sehr lustigen Anekdoten machen „Aber bitte mit Reet“ rundherum zu einem Wohlfühlbuch. Beim Lesen war ich gedanklich stets auf der Insel Sylt und ließ mir den Wind um die Nase wehen, vor allem als ich die Ortschaften per QR-Code kennenlernen durfte. Es ist so einfühlsam, freundlich, aber auch witzig geschrieben, dass ich mir einige Lacher beim Lesen nicht verkneifen konnte.
Es ist doch wieder schön zu lesen, welche Nöte die Reichen und Schönen doch oftmals haben, wo unsereins nur schmunzeln kann.
224 Seiten, Paperback, Verlag Doemer Knaur, 12,99 Euro.