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Das Erdbeermädchen

1893. In Asgardstrand, einem malerischen Fischerdorf an der norwegischen Küste, bereiten sich die Einwohner schon auf die Feriengäste vor. Die Familie von Johanne, der Erdbeersammlerin, vermietet jeden Sommer ihr Haus an die Familie Heyerdahl, einem Maler. Die Eltern von Johanne und ihr Bruder wohnen während dieser Zeit in ihrer Fischerhütte. Johanne ist sehr angetan von dem ansässigen Maler Edvard Munch, der aber von den Einwohnern gemieden wird. Diese sind nämlich nicht gerade entzückt, was er so an Bildern im Garten ausstellt. Johanne geht aber heimlich zu ihm, denn sie will auch malen und Munch hilft ihr dabei, denn er hat ihr Talent schon entdeckt. Johanne muss voller Entsetzen von ihrer Mutter erfahren, dass sie den Sommer über bei der Familie vom Admiral Ihlen als Dienstmädchen arbeiten soll. Sie wäre lieber durch die Wälder gestreift, um Erdbeeren zu suchen und diese am Markt zu verkaufen. Gleich am ersten Tag macht sie Bekanntschaft mit Tullik, einer der drei Töchter des Admirals. Die beiden freunden sich an und Johanne darf sogar im Zimmer der Schwester Milly schlafen, die nicht mehr zuhause wohnt. Dies bringt ihr aber den Neid der anderen Bediensteten ein und darauf brummen sie ihr die ganze Arbeit auf. Tullik nimmt aber stets Johanne mit auf ihre Streifzüge und dabei machen sie die Bekanntschaft von Edvard Munch. Tullik verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Zusammen mit Johannes Hilfe sucht sie seitdem immer neue Wege, um ihre Liebe zu treffen. Munch macht stets Notizen von Tullik und übergibt ihr dann nach jedem Treffen ein Bild, welches sie dann heimlich nach Hause schmuggelt und in ihrem Schrank versteckt. Die Eltern von Tullik fragen Johanne regelmäßig, was Tullik so treibt, aber sie darf ihnen nichts sagen, denn sie wären strikt gegen die Verbindung mit Munch. Edvard Munch hatte nämlich bereits eine Liaison mit Milly und ein zweites Mal würden sie das nicht mitmachen. Die Beziehung nimmt eine Wendung, bei der Tullik sich sehr auf Johanne verlassen kann.

Lisa Stromme wurde 1973 in Yorkshire geboren und wuchs in Leeds, Teheran und Glasgow auf. Sie studierte Marketing in Glasgow und arbeitete danach auf der ganzen Welt. Sie war als Übersetzerin, Herausgeberin und Englischlehrerin tätig und arbeitet momentan als Kreative Lehrerin für Arbeitsprozesse. Sie interessierte sich schon immer für historische Geschichten und 2016 kam so ihr erster Roman „Das Erdbeermädchen“ heraus. Sie ist mit einem Norweger verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in der Nähe des Hauses, in dem Edvard Munch gelebt hat.

Der Roman „Das Erdbeermädchen“ basiert teils auf einer wahren Geschichte, die von der Autorin weiter ausgeschmückt wurde. Sie zeigt auf, wie die Einflüsse der Eltern in dieser Zeit noch sehr viel mehr galten und wie wenig vor allem Mädchen zu sagen hatten. Alles musste heimlich ablaufen, und so kommt es dann zu solchen Verwirrungen wie in diese Geschichte. Wer historische Romane liebt und etwas Romantik nicht abgeneigt ist, für den ist das eine willkommene Abwechslung, da es auch noch einen reellen Hintergrund hat.

Gudrun Loher