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Das Sündenhaus

1728 im Spätfrühjahr macht sich Tom Hawkins auf „Bitte“ von Englands Königin Caroline auf den Weg ins wildromantische Yorkshire zum Anwesen von John Aislabie. Das herrschaftliche elegante Ambiente von Fountains Abbey entpuppt sich sehr schnell als ein Hexenkessel. Nun hat er sich nicht mehr mit den Verlockungen der Londoner Halbwelt zu befassen, sondern, erpresst durch seine intrigante Queen, mit den vorhandenen Morddrohungen gegen den Gutsherrn John Aislabie zu beschäftigen. Dieser war als ehemaliger Schatzkanzler maßgeblich am größten Finanzskandal des Jahrhunderts – der sogenannten Südseeblase – beteiligt. Seine Machenschaften kamen damals dem Königshaus nicht ungelegen. Ehe Tom sich versieht, gerät er zwischen die Fronten und mitten hinein in einen mörderischen Racheplan. Tom schlägt eine sehr gewaltbereite Atmosphäre entgegen, da es unter der glänzenden Oberfläche auch tiefgreifende Familiengeheimnisse gibt. Nachdem auch noch seine große Liebe Kitty in die Ermittlungen hineingezogen wird, ist es um Toms Coolness geschehen und die schrecklichste Nacht seines Lebens beginnt.

Antonia Hodgson, aus Derby stammend, studierte Englische Literatur in Leeds und gewann mit ihrem Debüt “Das Teufelsloch“ 2014 den CWA Historical Dagger, den wichtigsten Preis für historische Kriminalromane. "Das Teufelsloch“ wurde in den USA unter die zehn besten Spannungsromane des Jahres gewählt. 2016 folgte „Der Galgenvogel“.
Sie arbeitet in der Verlagsbranche und lebt in London.

Nach den aufeinander aufbauenden ersten beiden Romanen hat Antonia Hodgson nun in ihrem neuen Roman, "Das Sündenhaus“, einen neuen Handlungsrahmen entwerfen müssen. Ihr Held Tom Hawkins reist nun im Auftrag der Königin nach Yorkshire. Dafür bedarf es natürlich zuerst eines umfassenden Aufbaus und Vorstellung der Nebenakteure, bevor sie dann historisch fundiert und altbewährt einen spannungsgeladenen Höhepunkt ansteuert. Anfangs noch etwas schleppend mit einigen Längen wird die Geschichte von Kapitel zu Kapitel intensiver und ab der Mitte des Buches ist der Lesespaß dann ungebremst. Immer wieder fesselt sie mit ungeahnten Wendungen und baut geschickt bis zum Ende des Romans den einen oder anderen Knalleffekt ein. Da ist sicherlich noch genügend Potenzial für neue Romangeschichten um und mit Tom Hawkins vorhanden.

"Das Sündenhaus" ist erneut ein historischer Thriller der Extraklasse, der uneingeschränkt zu empfehlen ist.

Michael Müller
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