Alle Jahre wieder kommt der Weihnachtsmann. So auch dieses Mal. Allerdings ist aus dem einstigen Traumberuf, genauso wie in vielen anderen Tätigkeiten, ein Stressjob geworden. Vorbei sind die guten Dinge, wie gratis Dienstschlitten, freundliche Kunden, pünktlicher Feierabend und natürlich viel Urlaub. Heute Hektik, Nachtschichten, streikende Rentiere immer größere Paketberge und von der Freundlichkeit und Kundenzufriedenheit ganz zu schweigen. Als der Weihnachtsmann völlig ausgebrannt einfach hinschmeißt, nachdem seine Rentiere in den Streik getreten sind, landet er im Obdachlosenheim und auf dem Arbeitsamt. Er sieht sich völlig neuen Herausforderungen gegenüber, von der Herkunft über die Ausbildung bis zu den finanziellen Dingen. Im Gasthaus Himmelreich bekommt er von der charmanten Bedienung Luna seine ersten Kässpätzle und der libanesische Sozialhelfer Amar steht ihm auch zur Seite. Ob er in einem gewöhnlichen Menschenleben trotz dieser Hilfe klar kommen wird, ist allerdings fraglich.

Astrid Göpfrich lebt mit Mann und Kater in Freiburg und arbeitet als Lektorin, Autorin und Regisseurin von Hörproduktionen. Claudia Engel lebt auf dem Land zwischen Dresden und Berlin mit Mann, Kind und Hund. Sie ist Puppenspielerin und Theaterszenografin.

Zur Vorweihnachtszeit gehört einfach eine nette weihnachtliche Geschichte. Die zwei Autorinnen haben in überaus herzlich amüsanter Weise den Weihnachtsmann mit all den uns bekannten Alltagsproblemen konfrontiert, und lassen ihn nun mit „Burnout Syndrom“ auf der guten Erde eine erzwungene Auszeit nehmen. Herrlich lustige Sequenzen aus dem irdischen Leben des Weihnachtsmannes, und so manches versteht er unerfahren naiv in unserer Welt wohl falsch. Oder vielleicht auch nicht? Etwas Nachdenklichkeit sollte trotz der kurzweiligen Geschichte sicherlich auch in unseren Köpfen ankommen, und vielleicht ist mit diesem Buch ja bereits ein erster kleiner Schritt für eine gewisse Entschleunigung bei uns gemacht.

"Der Weihnachtsmann steigt aus" ist eine schöne Einstimmung auf die Vorweihnachtszeit bei warmem Tee und Lebkuchen. Weihnachten kann kommen und der Weihnachtsmann hoffentlich auch.