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Mordscoach. Die Therapie geht weiter.

Christine Müller-Stahl ist eine Patientin von Sophie Stach, Psychotherapeutin, und sie weiß noch nicht, dass sie nicht mehr lange leben wird. Christine muss sterben. Während der Gespräche ist Sophie immer klarer geworden, dass sich Christine nicht ändern wird und keiner in der Familie weiß oder ahnt, dass Christine ihren Kindern Schlimmes zufügt. Sie kann da nicht länger zusehen und der einzige Ausweg ist, dass sie Christine tötet.
Nachdem Sophie ihre von außen gesehen harmonische Ehe einen neuen Boden gegeben und ihren Mann therapiert hat, ist sie nun mit dem gutaussehenden, charmanten und liebenswerten Kriminalkommissar Andreas Quast liiert. Sie sind erst seit ein paar Monaten ein Paar, aber Sophie und Andreas sind sehr glücklich. Das einzige Problem, das Sophie hat, ist, dass er nie erfahren darf, dass sie schon Menschen getötet hat.
Da ist zum einen Kim, eine zweiundzwanzigjährige Patientin, der Sophie in den letzten drei Monaten mehr Mut und Selbstbewusstsein aufzubauen versucht hat. Sie wurde von James, einer Bekanntschaft aus dem Club, vergewaltigt und hat ihn danach angezeigt. Es wurden viele Indizien aufgenommen, die beim Prozess sehr helfen würden. James wird nämlich sicher auf Einvernehmlichkeit plädieren. Aber Sophie will Kim für den Prozess stark machen, damit sie ihn endlich ins Gefängnis bringen können. Als dann der Tag kommt, macht Kim einen Rückzieher und zieht die Anzeige zurück. James kommt somit, wie die letzten vielen Male vorher, wieder ohne weitere Bestrafung einfach so davon. Sophie ist entsetzt und kann da nicht weiter zusehen, wie sich James das nächste Opfer nimmt und wieder vergewaltigt. Sie weiß nur einen Ausweg.
Ein anderer Patient von Sophie ist Hamzad, der heimlich zu ihr kommt, denn es darf keiner in seiner Familie davon erfahren. Er kommt, weil er seine Sucht überwinden will. Sein Problem dazu ist, dass er in einem kriminellen Umfeld lebt, aber eigentlich nichts mit Drogen und Kriminalität zu tun haben will. Er möchte studieren, aber es ist schwierig aus diesem Familiengeflecht auszubrechen. Sophie will ihn aufbauen und auch Mut machen, dass er nach seinem Willen sein Leben leben soll. Kann sie es verhindern oder muss sie eingreifen?
Da ist dann auch noch Hartmut, der auch ganz verstohlen ihre Therapie besucht, denn seine Mutter soll nichts davon mitbekommen. Er hat Suizidgedanken und ist daher zu Sophie gekommen. Hartmut ist fünfundvierzig Jahre alt und wohnt noch bei seiner fast siebzigjährigen Mutter Gerda. Gerda ist aggressiv und gewalttätig gegenüber ihrem Sohn und sie übt Psychoterror aus, und hat damit Hartmut völlig in der Hand. Sophie will ihm helfen, aus den Fängen der Mutter zu kommen, und ein eigenständiges Leben aufzubauen. Sie weiß nicht, ob sie es schaffen wird oder muss sie da auch wieder eingreifen?
Sophie ahnt noch nicht, dass sie wegen ihrer Patienten in eine ganz schöne Bredouille kommen wird, und auch ihr Freund Andreas Quast, der Polizist, hat immer mehr Fragen an sie. Wird sie aus dieser Problematik rauskommen oder gibt es keine andere Möglichkeit, als auch ihn zu töten?

Lilli Pabst ein ein Pseudonym, da sie im wahren Leben auch als Psychotherapeutin arbeitet. Sie kommt aus Berlin, lebt mittlerweile in einer ländlichen Gegend im Westen Deutschlands und hat zwei Kinder. Die Reihe „Mordscoach“ wurde im Jahre 2024 von Lilli Pabst erdacht, mit „Mordscoach. Die Therapie geht weiter“ ist nun die Fortsetzung erschienen.

Zunächst klingt „Mordscoach“ ein bisschen wie die Erfolgsreihe von Karsten Dusse, doch schon bald wird klar, dass es hier in eine ganz andere Richtung geht. Der Kriminalroman hat es in sich, denn ich dachte nicht, dass es so etwas geben könnte und auch niemand darüber schreiben würde, aber es ist der Autorin gelungen, eine großartige Story zu ersinnen. Ich war sehr neugierig, als ich in diese Geschichte eingetaucht bin, hatte aber schon nach kürzester Zeit das Buch durch. Die Autorin, die hinter dem Pseudonym Lilli Pabst steckt, schafft es spielend, ihre Leserinnen und Leser ruck-zuck einzufangen, so dass einem nichts anderes übrig bleibt, als dieses Buch durchzusuchten. Allein schon das Setting beeindruckt, denn dass eine Psychotherapeutin Selbstjustiz betreibt und dann noch mit einem Kriminalkommissar liiert ist, der diese Fälle bearbeitet, ist wirklich einmalig! Es ist auch witztig zu lesen, wie sich Sophie immer wieder ihren Kopf aus der Schlinge zieht.

Mir ist jetzt klar, dass die Autorin unter Pseudonym schreibt, denn ich würde auch nicht zu ihr in die Therapie kommen wollen!

Eine ganz frische Idee, spannende Fälle und mitunter sehr witzig, ist dies ein ganz neuer Ansatz für einen Krimi, der schnell zahlreiche Fans finden wird!

Gudrun Loher
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