Ein ausländisches Pärchen wird im Aufzug eines Berliner Hotels grausam ermordet. Alles deutet in Ermittlungskreisen auf einen islamistischen Attentäter hin, von dem allerdings jegliche Spur fehlt. Es besteht die Gefahr, dass er jederzeit und überall erneut zuschlagen kann. Keine 48 Stunden später passiert es dann auch erneut: und wieder in einem Hotelaufzug mit eskalierender Gewalt. Der unbekannte Täter agiert immer so geschickt, dass er auf keiner Überwachungskamera zu sehen ist oder von Zeugen, die ihn beschreiben könnten, gesehen wird. Seine aktuellen Opfer sind ein Mann, eine Frau und ein kleines Mädchen. Das Besondere daran ist, dass es sich bei den neuesten drei Opfern um Familienmitglieder des libanesischen Saad-Clans handelt. Die Berliner Sicherheitsbehörden werden von diesem Clan schon lange in Atem gehalten und der Rechtsmediziner Fred Abel, als stellvertretender Leiter der rechtsmedizinischen BKA-Einheit „Extremdelikte“, ist jetzt mehr als gefordert. Unter Hochdruck obduziert er mit seinem Team die Opfer der Anschläge und hofft natürlich, Hinweise zu der verwendeten Tatwaffe sowie dem Täter zu finden. Zur selben Zeit gerät auch die ehemalige Lebensgefährtin seines besten Freundes Lars Moewig in akute Lebensgefahr. Marie wurde Zeugin am Mord ihres Freundes Ludger Bertrück. Allem Anschein nach geht dieser auf das Konto des libanesischen Saad-Clans. In einem Safe-House entgeht sie trotz Polizeischutz nur knapp einem Mordanschlag. Für Abel ein Indiz, dass sich in den eigenen Reihen ein Maulwurf befinden muss, der ihm und Moewig immer einen entscheidenden Schritt voraus zu sein scheint.

Prof. Dr. Michael Tsokos, Jahrgang 1967, ist Professor für Rechtsmedizin und international anerkannter Experte auf den Gebiet der Forensik. Das Institut für Rechtsmedizin der Berliner Charite und das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin in Berlin leitet er seit 2007. Seine Bücher sind allesamt Bestseller und wurden bereits mit hochkarätiger Besetzung verfilmt. In den Doku-Reihen „Obduktion“ und „Todesrätsel“ ist er seit 2021 regelmäßig zusammen mit dem Schauspieler Jan Josef Liefers bei RTL+ zu sehen.

Nun geht es für Dr. Fred Abel bereits in seinen fünften und zugleich aber abschließenden Fall. Mit „Zerteilt“ ist man gleich wieder im vertrauten Schreibstil von Dr. Michael Tsokos eingebettet und die kurzen, zwischen den einzelnen Handlungssträngen springenden, Kapitel steigern die Spannungselemente in vertrauter Weise. Wie in jedem bisherigen Band der Reihe ist man durch die präzise Kapitelüberschrift einschließlich Datum und Zeit immer Mitherrscher des Geschehens und damit immer am Puls der Aktivitäten. Der Autor versteht es mehr denn je, seine überaus interessante Arbeit in der Rechtsmedizin mit einem spannungsgeladenen Thrillerszenario zu verknüpfen. Immer wieder aufs Neue fasziniert mich die detaillierte Beschreibung der einzelnen Obduktionen, und auch die damit verbundenen weniger schönen Momente im Leben eines Rechtsmediziners, der es sich nicht aussuchen kann, was auf seinem Obduktionstisch landet. Ich kann mir vorstellen, dass diese sehr genau beschriebenen Teile vielleicht dem einen oder anderen etwas zu schwere Kost sind, ich auf jeden Fall finde es genau passend und in meinen Augen auch sehr interessant. Teil fünf ist bewährte True-Crime-Thriller Kost und für Fans der Reihe, mich inklusive, natürlich Pflicht. Da dieser Zweig nun endet, gibt es zum Schluss noch eine Leseprobe zur Kollegin Sabine Yao, der einen ersten Eindruck gibt, in welche Richtung künftige Fälle gehen können.
Ich lass mich weiterhin überraschen und werde auf jeden Fall Tsokos auch in Zukunft die Treue halten.