Pipeline Praetorius, genannt Line, zieht mit ihrem Leon endlich in eine schnuckelige Wohnung im Stuttgarter Westen, bekommt Kinder und beide leben glücklich bis ans Lebensende zusammen. So die Theorie.
Die Praxis sieht doch etwas anders aus. Turbulent geht es in Stuttgart zu. Dafür sorgt Line schon mit ihrer erfrischend tollpatschigen Art. Sie nimmt uns mit auf Wohnungssuche, wir begleiten sie ins Büro und zu ihren Freunden. Immer mit dabei: Eine Reihe schwäbischer Originale, die unschwer an ihrem Dialekt zu erkennen sind. Letztendlich finden sie, nach Leons Rückkehr aus China, eher eine Rumpelbude zum Renovieren, der Umzug aus der vertrauten Umgebung mit Trennung von den Freunden bis hin zu den vermeintlichen Gewöhnungsproblemen beim trauten Zusammensein mit ihrem Leon tut sein übriges. Als dann noch attraktive Ex-Freundinnen ins Spiel kommen und kein romantischer Abend in Sicht ist, reaktiviert sich zu allem Unglück auch noch Lines Katastrophen-Gen.
Die gebürtige Schwäbin Elisabeth Kabatek lebt in Stuttgart und ist Autorin, Kolumnistin und Bloggerin. Sowohl „Laugenweckle zum Frühstück", "Brezeltango", "Spätzleblues“ wie auch ihr Roman „Ein Häusle in Cornwall“ wurden auf Anhieb zu Bestsellern. „Zur Sache, Schätzle!“ ist die vierte Folge um das Leben von Pipeline Praetorius.
Was im Schwabaländle, insbesondere in Stuttgart, so alles möglich ist, zeigt Elisabeth Kabatek erneut in überaus amüsanter und pointierter Weise, indem sie eine neue Lebenssequenz ihrer Romanfigur Pipeline Praetorius beschreibt. Herrliche Dialektpassagen, die jeden, der den schwäbischen Dialekt kennt und versteht, herzhaft zum Lachen bringen. Sinnigerweise wird der Mundart-Text für nicht schwäbisch Geübte mit entsprechender Fußnote erklärt, damit diese auch nicht zu kurz kommen. Herrlich chaotisch geht es in Lines Leben zu, nichts ist unmöglich und alles kann passieren. Eine wunderbare Sommerlektüre für Jedermann ob im Urlaub oder im Garten, die uneingeschränkt zu empfehlen ist.
352 Seiten, Droemer Verlag, 14,99 Euro