Vier Jahre mussten die Fans warten, jetzt ist endlich die lang ersehnte Fortsetzung zum meistverkauften deutschen Computer-Spiel aller Zeiten erschienen: "Anno 1503" ist ab sofort im Handel erhältlich. Doch hat sich das lange Warten wirklich gelohnt?
Auf den ersten Blick hat sich nicht wirklich viel verändert, die Ansicht ist die gleiche geblieben, man sticht mit seinem Schiff in See und sucht sich eine schöne Insel, die man sodann besiedelt. Dann gilt es eine Zivilisation aufzubauen, seine Einwohner zu ernähren, zu beschützen und zu unterhalten und Handel mit anderen Kulturen zu treiben. So war es auch bei "Anno 1602" und so bleibt es auch bei "Anno 1503", doch jetzt ist alles viel größer, bunter und ausgefeilter.
Zunächst einmal ist das gesamte Spielfeld größer geworden, jetzt gilt es eine Welt zu bereisen, die siebenmal größer ist als beim Vorgänger-Spiel. Die Farbtiefe liegt bei "Anno 1503" bei 65000 Farben, die Auflösung des Spiels hat fünf verschiedene Stufen, von 800x600 bis hin zu 1280x1024 Punkten. Und auch die Animationsstufen haben sich von 8 auf 16 verdoppelt, bei manchen Schiffen beträgt sie sogar 32. Die planare Landschaft ist einer 3D-Landschaft mit 32 Höhenstufen gewichen.
Doch nicht nur die Grafik wurde in einem erheblichen Umfang angepasst, das gesamte Spiel wurde in vielen Details verfeinert. Die Anzahl der Produktionsketten wurde verdoppelt, die Einwohnerfiguren wurden verfünffacht, die Tierarten haben sich sogar mehr als verzehnfacht. Wurden Gebäude und Produktionsketten bisher ab bestimmten Spielstufen freigegeben, hat man in "Anno 1503" diverse militärische und zivile Einrichtungen und Verbesserung zu erforschen, bevor man sie bauen und nutzen kann. Dies betrifft zum Beispiel die Feuerwehr, einen Brunnen, Schwerter und 35 weitere Upgrades, die man erst mittels einer Schule oder der Universität erforschen kann. Insgesamt beläuft sich der Umfang der Gebäude auf 345, wovon vom Spieler lediglich 139 gebaut werden können. Wurde der Spieler nach Erreichen einer neuen Insel automatisch darüber informiert, welche Rohstoffe vorhanden sind, erledigt das jetzt ein Scout, der erst das gesamte Eiland durchwandern muss, bevor er mitteilt, welche Rohstoffe abgebaut und verarbeitet werden können.
Seine selbst geschaffenen 27 Endprodukte verkauft man nicht einfach auf einem Markt, wie es im Vorgänger-Spiel üblich war, dieses Mal sind für alle Produkte eigene Verkaufsstände aufzubauen, um seine Waren unter das Volk zu bringen. Hat man erst einmal seinen Stand geöffnet, strömen die Hausfrauen wie bei einem Schlußverkauf aus ihren Häusern und kaufen, was das Zeug hält. Nur zufriedene Bürger, deren Bedürfnisse und Herzenswünsche erfüllt werden, klettern in der Zivilisationsstufe nach oben.
Die Anzahl der Schiffe und der verschiedenen militärischen Einheiten hat sich eben so erhöht, auch die Kampf-Taktiken und Techniken der Militär-Einheiten haben sich verändert, was auch auf die Möglichkeit der militärischen Upgrades zurückzuführen ist. Im Kampf ist es jetzt auch relevant, auf welcher Höhe die Kampfeinheit steht. Steht sie höher, hat sie eine weitere Reich- und Schussweite.
Es ist kaum zu glauben, doch bedingt durch die zahlreichen Details in "Anno 1503" ist das Spiel auch nach vier Jahren Entwicklungszeit noch immer nicht gänzlich fertig geworden. Ein erster Patch, der zahlreiche Bugs eliminieren soll, wird in den kommenden Tagen erwartet, ein weiterer Patch, der auch den Mehrspieler-Modus frei schalten soll, wird Ende November zum kostenlosen Download zur Verfügung stehen.
Bei allem Detail-Reichtum verwundert es nicht, dass "Anno 1503" zwei CDs benötigt: eine zur Installation und eine zum Spielen. Beide Silberscheiben werden in einer schönen und aufwändig gestalteten Aufklapp-Schachtel angeboten. Dazu enthält die Packung ein 80-seitiges Handbuch sowie ein Poster mit dem Titelbild, das auf der Rückseite die Produktions-Kette des Spiels aufzeigt.
Bereits nach kurzer Zeit wird der Spieler wieder von der "Anno-Sucht" eingefangen, die bereits mit dem ersten Spiel Millionen Fans weltweit infiziert hatte. "Anno 1503" erfüllt die besten Voraussetzungen, um den ersten Teil locker zu überholen, wurden in den ersten zweieinhalb Tagen mehr als 115 000 der 450 000 durch den Handel georderten Einheiten verkauft. Wer zum ersten Mal mit dem wohl erfolgreichsten Computer-Spiel aller Zeiten in Berührung kommt, sollte sich vergewissern, dass er das Haus nicht mehr so schnell verlassen muss, denn wen die "Anno-Sucht" erst einmal gepackt hat, der wird sich nur sehr schwer wieder davon trennen können.
Empfohlene Systemvoraussetzungen:
Pentium/AMD 1 GHz, Windows 98/ME/2000/XP, 256 MB RAM, 930 MB freier Festplattenspeicher, 32 MB 3D-Grafikkarte, 24-fach CD-ROM, DirectX-kompatible Soundkarte, Maus, Tastatur.