Piraten scheinen derzeit hoch im Kurs zu stehen, und das nicht erst seit der Wiederentdeckung des Piratenfilms. Also schnell Holzbein, Papagei und Augenklappe rausgekramt und mit „Piraten – Herrscher der Karibik“ loslegen.
Wie kompliziert das Spiel auch zu Beginn zu scheinen vermag, das Spielprinzip ist recht einfach und auch in wenigen Sätzen erklärt. Ziel ist es, mit dem eigenen Schiff andere Schiffe anzugreifen und diese zu plündern. Wenn man recht vorsichtig mit dem fremden Pott umgeht und dieser im guten Zustand ist, kann er dem Konvoi angeschlossen oder in Häfen verkauft werden. Dank der verschiedenen Schwierigkeitsstufen dürften auch unerfahrene Genre-Neulinge keine Probleme haben und schon nach kurzer Zeit zumindest die wichtigsten Spielbefehle kennen. Ein Blick ins Handbuch kann nie schaden, da dort nähere Bedienungsdetails mit bunten Bildern erklärt sind.
Ziel jedes Szenario ist es, innerhalb einer bestimmten Zeit eine gewisse Anzahl von Hafen-Städten zu erobern. Da Städte anderer Nationen nur für die eigene Nation erobert werden können, braucht man erst grünes Licht vom Gouverneur, so dass man sich schnellstmöglich das Vertrauen bei ihm erarbeiten sollte. Dazu gehört ein wenig Diplomatie aber auch harte Durchschlagskraft. Man ist jedoch nicht nur an den Gouverneur gebunden, sondern kann auch auf eigene Faust die Weltmeere bereisen und Jagd auf andere Schiffe und Kolonnen machen. Denn Plündern, Versenken und Zerstören bringt Geld, das wiederum Ansehen bringt und vieles mehr.
Geld allein macht auch in diesem Spiel nicht glücklich: In "Piraten - Herrscher der Karibik" muss man nicht nur Handelsschiffe und andere Konvois in den Meeresgrund jagen, sondern auch für genug Ansehen sorgen. Dies kann man sich jedoch nicht allein mit Geld erkaufen, sondern auch mit den Rängen. Hier gibt es zehn verschiedene Ränge, wobei Rang Eins dem eines Kartoffelschälers und der zehnte Rang dem eines Paten nahe kommt. Durch bestimmte Aktionen steigt der Erfahrungsbalken - ist dieser gefüllt, steigt der Spieler im Rang auf. Erfahrungspunkte kann man mit dem Versenken von Schiffen bekommen, durch neu entdeckte Städte, pro erfüllten Auftrag oder auch durch die Vernichtung bekannter Piraten.
Grafisch kommt „Piraten - Herrscher der Karibik“ nicht gerade opulent daher, bleibt aber dennoch ansehnlich. Die 2D-Hintergründe in den Städten bieten hübsche Details und wurden zudem mit netten Animationen wie Brandung oder wehenden Fahnen verschönert. Hübsch anzuschauen sind auch die Seeschlachten, wenn auf den Schiffen die Piraten umherwuseln und die Kanonenkugeln sichtbare Schäden und Brände hinterlassen. Am schönsten ist aber eigentlich immer noch die Reiseansicht, denn dort bieten die Inseln und Küsten jede Menge Details.
Akustisch wird die eine Mischung aus passender und erfreulich unaufdringlicher Hintergrundmusik sowie Kanonendonner und dem Jubel der Mannschaft bei erfolgreicher Enterung versüßt. Auch hier insgesamt nichts Weltbewegendes, aber solide und leichtverdauliche Kost, das erfreulich wenige Ressourcen verschlingt.
Empfohlene Systemvoraussetzungen:
AMD/Pentium 600 MHz, Windows 98/ME/2000/XP, 128 MB RAM, 32 MB 3D-Grafikkarte, 32x CD-ROM Laufwerk, Soundkarte, Maus, Tastatur.