Lange, lange hat's gedauert bis endlich wieder mal eine U-Boot Simulation, die im 2. Weltkrieg spielt, in die Läden kommt. Ubi Soft hat es nun endlich geschafft, den schon lange erwarteten Nachfolger von "Silent Hunter" mit dem originellen Namen "Silent Hunter 2" fertigzustellen und zu veröffentlichen.
Trotz der langen Wartezeit bekommt man kein komplett neues "Silent Hunter" sondern eher ein starkes Feintuning des Vorgängers. Doch dies stellt bei weitem keine Abwertung dar: grafisch ist "Silent Hunter 2" sehr schön geworden.
Neu dazugekommen ist eine 3D-Außenansicht, die erheblich zur Anhebung des Spielspaßes führt. Es macht sehr viel mehr Spaß, sich das U-Boot anzuschauen wie es mit A.K. bei Sturm durch die Wellen prescht und bis zum Beobachtungsturm im Wasser versinkt.
Da lohnt es sich auch einmal, sich minutenlang nur das U-Boot anzuschauen, wie es ohne Zeitkompression über und durch das Wasser gleitet. Apropos Wasser: das hat selbst beim Vorgänger besser ausgesehen. Mit ein bisschen mehr Gischt und etwas weniger Pixel am Horizont stände dem perfekten Ausflug auf See bei einem schönem Sonnenuntergang nichts mehr im Wege.
Zumindest der Sound ist rundherum gelungen. Wenn das Boot Wasser aufnimmt, hört man dementsprechend auch das Plätschern und erlebt förmlich das Eindringenden Wassers hautnah mit. Aber auch die Fahrgeräusche sowie die getroffenen und untergehenden Schiffe sind gut vertont.
An den restlichen Bedienfeldern wie der Flak-Kanone hat sich bis auf die wesentlich bessere Grafik nichts verändert.
Im Innenbereich ist die beste Neuerung das Seerohr, das man endlich manuell ausfahren kann und somit auch bestimmt, wie viel von dem Mast verräterisch aus dem Wasser lugt. Viel Zeit verbringt man beim Navigieren an der Karte und umso weniger verständlich ist es, dass man die Karte nur sehr kompliziert über drop-down Menüs bewegen bzw. ausrichten kann.
Dafür entschädigen die Missionen diese Unfeinheiten, denn eintönige Fahrten im Sinne von "Fahr los, schieß alles ab und komm zurück" gibt es nicht mehr. Entweder gibt es spezifische Aufträge, wie z.B. einen Flugzeugträger abzuschießen, oder man muss in fremde Häfen eindringen, um gegnerische Kriegsschiffe auszuschalten.
Bei "Silent Hunter 2" machen jetzt auch die Unterwasser Gefechte richtig Spaß. Jetzt hat der U-Boot-Kapitän endlich die Möglichkeit, unter verschiedenen Thermalschichten hinweg tauchen zu lassen, um es damit den feindlichen Schiffen noch schwerer zu machen, die eigene Position auszumachen und den damit verbundenen Wasserbombenangriff abzuwenden. Ein dicker Minuspunkt darf nicht unerwähnt bleiben: der fehlende Multiplayer-Modus.
Diesen versuchen die Entwickler mit dem im 2. Quartal 2002 erscheinenden "Destroyer Command" unterzujubeln. Geplant ist nämlich, dass man mit ben beiden Spielen "Silent Hunter 2" und "Destroyer Command" im Muliplayer-Modus gegeneinander antreten kann. Wenn das alles so funktioniert, wie es geplant ist, steht einem heftigen Seegefecht mit einem Partner nichts mehr im Wege.
Es hat viel zu lange gedauert, bis wieder mal eine anständige U-Boot Simulation auf den Markt gekommen ist. Mit "Silent Hunter 2" ist Ubi Soft jedoch etwas sehr gutes gelungen. Vielleicht ein kleiner Ansporn für die Konkurrenz, es noch besser zu versuchen?
Mindest-Systemvoraussetzungen:
Pentium/AMD 300 MHz, Windows 95/98/ME, 64 MB RAM, 16 MB 3D-Grafikkarte, 24-fach CD-ROM, 650 MB freier Festplattenspeicher, DirectX 8.0, Soundkarte, Maus.