In den 1970er Jahren steckten die Filmtrick-Studios noch in den Kinderschuhen, wenn es um ordentliche und erschwingliche Effekte ging. Zudem erfreute sich das Science-Fiction-Genre erst nach "Star Wars" wachsender Beliebtheit, als dann mehr Schwerpunkt auf visuelle Effekte gelegt wurde. Bis dahin hatten vor allem Action-Filme und Action-Komödien großen Zulauf in den Kinos, insbesondere welche, die gespickt waren mit Auto-Stunts und echten Explosionen. Ein Klassiker dieses Genres ist zweifellos "Auf dem Highway ist die Hölle los", der nun schon 35 Jahre alt ist und nun erstmals auf BluRay erscheint.
Alle zwei Jahre findet der sogenannte "Cannonball Run" statt, ein illegales Straßenrennen von der Ost- zur Westküste der USA, von Connecticut nach Kalifornien. Zahlreiche Teams beteiligen sich mit kreativen Ideen an diesem Rennen, um am Ende das Preisgeld einheimsen zu können, sofern sie nicht unterwegs von der Polizei dingfest gemacht wurden. So sind unter anderem J. J. McClure und sein Freund Victor in einem Krankenwagen unterwegs, in der Hoffnung, dass die Polizei sie passieren lässt, wenn deren Sirene heult. Jamie und Morris beteiligen sich als katholische Priester in einem Ferrari an dem Rennen, der adelige Brite Seymour fährt einen Aston Martin DB5, der von seiner Ausstattung dem von James Bond recht ähnlich ist. Jackie vertraut auf die fortgeschrittene Technik japanischer Konstrukteurskunst. Jill und Marcie wollen in einem Lamborghini der Polizei davon rasen.
Eine muntere Truppe macht sich auf den Weg, die USA zu durchqueren, wobei ihnen unterwegs viel Seltsames widerfährt. Am Ende gewinnen die Außenseiter das Rennen.
Der Film liegt auf BluRay in der deutschen (LCPM 2.0) und der englischen (DTS-HD MA 5.1) Sprachfassung vor. An Extras finden sich auf der blauen Scheibe lediglich der bisher unveröffentlichte Audiokommentar von Regisseur Hal Needham und Produzent Albert S. Ruddy.
Regisseur Hal Needham, ein ehemaliger Stuntman, einer von nur zwei Stuntmen, die bisher mit dem Ehren-Oscar für ihre Lebensleistung ausgezeichnet wurden, produzierte und inszenierte zahlreiche ähnlicher Action-Komödien, am liebsten mit Burt Reynold in der Hauptrolle. Während sein erster Streifen, "Ein ausgekochtes Schlitzohr", eine durchgehende Story rund um schnelle Autos hatte, werden in "Auf dem Highway ist die Hölle los" mehrere Episoden erzählt, die lose durch das Rennen als Rahmenhandlung zusammen geführt werden. Klamauk, Anlehnungen an bekannte Filme, äußerst flache Witze und viel Action mit damals bahnbrechenden Stunts gibt es hier zuhauf, ebenso eine hochkarätige Besetzung, die das damalige "Who is Who" des Films vereinte. Darunter waren neben Burt Reynolds, Dom DeLuise, Farrah Fawcett, Roger Moore, Jackie Chan auch Sammy Davis Jr., Dean Martin, Peter Fonda, Bianca Jagger und Adrienne Barbeau an dem Film beteiligt.
"Auf dem Highway ist die Hölle los" war schnell absoluter Kult rund um den Globus und ist es noch heute. Damals spielte der Streifen weltweit sagenhafte 205 Millionen Dollar ein, allein in Deutschland hatte der Film mehr als fünf Millionen Besucher! Die deutsche Synchronisation stammt von Rainer Brandt, der damals schon für die deutsche Fassung der TV-Serie "Die 2" verantwortlich war, und die Serie wegen der flotten Sprüche so erfolgreich machte. In der gleichen Tradition hat er sich auch diesen Film vorgenommen, und so strotzt er vor Zitaten und Wortschöpfungen, die bald ihren Weg in das tägliche Leben seiner Fans sowie in den allgemeinen deutschen Sprachschatz gefunden haben.
Der Film möchte nur eines: seine Zuschauer bestens unterhalten, sie alles um sich herum vergessen lassen und einfach nur Spaß bieten. Und genau das schafft er in vortrefflicher Weise, selbst nach 35 Jahren! Dieses Genre hat eine ganze Generation von Filmemachern und Fans geprägt und beeinflusst und lässt sich auch heute noch prima ansehen.
Die Neubearbeitung von "Auf dem Highway ist die Hölle los" hat sich allemal gelohnt, das Bild erstrahlt in neuem Glanz und bietet eine deutliche Verbesserung zu allem, was es bisher zu diesem Film gegeben hat. Der Ton wurde, vor allem in der deutschen Version, ordentlich auspoliert und ist äußerst kraftvoll und klar. Beides zusammen macht aus einem runderneuerten Klassiker ein rundum neues Film-Erlebnis.
Wer "Auf dem Highway ist die Hölle los" damals im Kino erlebt hat, wird sich freuen, ihn nun aufpoliert wiedersehen zu können. Wer bisher noch keine Berührung mit diesem Streifen hatte, sollte sich diese Anhäufung an Kalauern und irren Auto-Stunts auf keinen Fall entgehen lassen!
USA 1981, 96 Minuten
mit Burt Reynolds, Farrah Fawcett, Roger Moore