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Ladykillers

Die preisgekrönten Filmemacher Joel and Ethan Coen (u. a. „Fargo“, „The Big Lebowski“) starten wieder durch: Mit „Ladykillers“ kommt eine starbesetze Neuverfilmung des Black-Humour-Klassikers von 1955 in die Kinos.
Professor Dorr (Tom Hanks) plant den Coup des Jahrhunderts: Er will mit seiner zusammengewürfelten Gangstercrew ein Kasino ausrauben, und zwar ohne dass es jemand bemerkt! Der Plan: Einen Tunnel in den Save graben, rein, einpacken, raus, Tunnel sprengen und schon ist alles geglückt.Eigentlich ein guter Plan, und der richtige Ausgangspunkt für den Tunnel ist auch schon gefunden – der Keller im Haus der frommen alten Lady Mrs. Munson (Irma P. Hall) eignet sich hervorragend. Kurzerhand quartiert sich Professor Dorr bei der nichtsahnenden Dame ein und gibt vor, mit seinen Kumpanen in ihrem Keller Kirchenmusik üben zu wollen. So weit, so gut; doch hat der Gangsterboss weder mit der Unfähigkeit seiner Mitstreiter noch mit der Scharfsinnigkeit der Gastgeberin gerechnet. Denn als die alte Lady den merkwürdigen Kirchenmusikanten auf die Schliche kommt, droht sie mit dem Sheriff. Das hat gerade noch gefehlt – Dorr und Konsorten sehen sich gezwungen, Mrs. Munson zu beseitigen. Jedoch erweist sich die Durchführung dieser Absicht als weitaus schwieriger als angenommen...
Nach über zehn Jahren ist Tom Hanks endlich wieder in einer Komödie zu sehen – und das Resultat ist vorzeigbar, denn die Rolle des gerissenen Professor Dorr scheint ihm wie auf den Leib geschneidert. Ebenso wie Hanks bezaubern auch ausnahmslos alle anderen Darsteller, vor allem aber glänzt Irma P. Hall in der Rolle der schrulligen Mrs. Munson.
„Ladykillers“ trägt von Anfang bis Ende die markante Handschrift der Coen-Brüder, die beiden verfassten schließlich das Drehbuch, führten Regie und sind Mitproduzenten. Die Filmmusik stammt von Carter Burwell, der bereits bei „The Big Lebowski“ mit den Coen-Brüdern zusammenarbeitete. Als eines der wichtigsten Elemente des Filmes fesselt die gut ausgewählte und gestaltete Musik den Zuschauer an das warmherzige Flair der schwarzen Komödie.
Zusammenfassend gesagt ist „Ladykillers“ wunderbar schwarzer Humor liebevoll und bezaubernd in Szene gesetzt, der dem Original in nichts nachsteht – sehenswert!

Alex W. Würth