Länger war es sehr still um Natalie Imbruglia, britische Sängerin, Model und Schauspielerin. Ihr Debut-Album "Left In The Middle" wurde vor nun schon fast 20 Jahren veröffentlicht, mit dem sie ihren größten Hit "Torn" über sieben Millionen Mal verkaufte und damit in zahlreichen Ländern der Welt die Chartspitze erreichte. Doch nun ist sie zurück, besser denn je, mit ihrem neuen Album "Male".
Wie bereits viele Sängerinnen vor ihr, darunter Tori Amos und Agnetha Fältskog, hat sie sich Songs verschiedener Perioden vorgenommen, die vornehmlich von Männern interpretiert wurden, und hat sie aus weiblicher Sicht neu aufgenommen. Diese Männer-Songs wurden bisher vom internationalen Pop-Adel gesungen, darunter Cat Stevens, Neil Young, Tom Petty, Damien Rice, Pete Townsend oder Sam Beam, um nur einige zu nennen.
Doch nicht nur die weibliche Stimme sollte die Songs dominieren, sie wollte die Songs mit richtigen Musikern aufnehmen und auf der Bühne spielen können und die Texte sollten verständlich im Vordergrund stehen. Das gilt insbesondere für die erste Single-Auskopplung, "Instant Crush", der ursprünglich von der Elektropop-Band Daft Punk stammt, denn durch die verfremdete Stimme war der Text kaum zu verstehen. Weil ihr dieser Song-Text aber so wichtig war, sollte ihn jeder verstehen können, was in ihrer neuen Version bestens gelingt, und sie damit nun einen ganz neuen, perfekten Song geschaffen hat.
Zusammen mit dem Produzenten Billy Mann, der auch schon mit und für PINK, John Legend und Celine Dion gearbeitet hat, hat Natalie Imbruglia ein bemerkenswertes Album mit zwölf eingängigen Tracks geschaffen, die sich vom alltäglichen Pop-Allerlei abheben. Das liegt nicht nur an "Friday I'm In Love", ursprünglich von der Wave-Gothic-Band The Cure, mit dem sie einen aufregend-flippigen Ausflug zur Country-Music macht. "The Wind" von Cat Stevens geht direkt ins Herz, "The Waiting" von Tom Petty klingt frisch und munter, "Only Love Can Break Your Heart" von Neil Young und "Cannonball" von Damien Rice laden zum Träumen ein, "Let My Love Open The Door" von Pete Townsend ist ein toller Happy-Song, "Naked As We Came" von Iron & Wine ist ein Song zum Wohlfühlen.
Fans den britischen Sängerin werden ihr die lange Musik-Abstinenz verzeichen, die sie mit Filmrollen, unter anderem zusammen mit "Mr. Bean" Rowan Atkinson in "Johnny English", und ihrem Theater-Debut gefüllt hat. Erhofft hatten sie sich bestimmt ein Album mit ganz neuen Songs. Doch interpretiert Natalie Imbruglia diese Männer-Lieder so schön und intensiv, dass ihr das gerne verziehen wird und man sich einfach nur ihrer wundervollen Stimme hingibt und die weiblich interpretierten Songs genießt.
Bleibt nur zu hoffen, dass sie nicht wieder so lange von der Musik fern bleibt und bald wieder eigene Songs einspielt. Bis dahin lädt dieses Album zum Träumen, Genießen und Spaß haben ein!