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Demon - Sumpf der Toten

Alles sieht am Anfang nach einem einfachen Einbruch aus, bei dem eine wertvolle Weinsammlung gestohlen wurde. Dies geschah in der Kleinstadt Exmouth an der Küste von Massachusetts. Special Agent Aloysius Pendergast und sein Schützling Constance Green sollen diesen Fall aufklären. Im Keller entdeckt er eine frisch zugemauerte Nische und findet hinter der Wand Ketten und einen menschlichen Fingerknochen. Scheinbar wurde hier jemand vor langer Zeit lebendig eingemauert. Das Skelett wurde gestohlen und es scheint, dass der Weinraub nur eine Ablenkung war. Sehr schnell wird das Ganze überaus kompliziert und ziemlich unheimlich. Bei ihren Nachforschungen erfahren die Ermittler, dass Exmouth eine düstere Vergangenheit hat. Der Erzählung nach flohen 1692, in der Zeit der berüchtigten Hexenprozesse von Salem, die Hexen in die Salzmarschen vor Exmouth und gingen von dort ihren dunklen Künsten nach. Es mutet an, als wären Vergangenheit und die damals begangenen Sünden auch jetzt noch allgegenwärtig. Als dann in den Marschen auch noch eine Leiche gefunden wird, die mysteriöse Schnitzereien auf der Haut hat, deutet alles auf eine Verbindung mit der alten Hexenkolonie hin. Sind die Nachfahren dieser Hexen immer noch aktiv?

Douglas Preston arbeitete am Naturhistorischen Museum in New York, wo er Sachbücher verfasste. Hier lernte er auch den Lektor Lincoln Child kennen. 1995 schrieben sie gemeinsam den Wissenschaftsthriller „Relic“, mit dem sie einen internationalen Bestseller landeten und der auch verfilmt wurde. Damit war die Figur des einzigartigen wie charismatischen Special Agent Pendergast geboren. „Demon – Sumpf der Toten“ ist bereits sein 15. Fall.

Preston und Child sind ein eingespieltes Team und so ist auch in diesem Thriller jede Menge „Action“ und Qualität geboten. Was einfach aussieht wandelt sich in Kürze zu einer verschlungenen, aber immer logischen Handlung. Special Agent Pendergast mit seiner herrlich ironischen, zuweilen auch arrogant wirkenden Art ist absolut ein Genuss und treibt einem das Grinsen ins Gesicht. Wie er mit akribischer Art und Weise und sich mithilfe seiner Gehilfin Constance Green dem Fall widmet, sucht sicherlich seinesgleichen. So fräst man sich von Kapitel zu Kapitel, ohne auch nur einmal den Gedanken an einer Lesepause. Wer glaubt, dass der Fall einfach aufgelöst wird, der täuscht sich dank unvorhergesehener Wendungen total.
Herrlicher Lesegenuss bis zum Schluss und schon ist leider wieder die Wartezeit für den nächsten Fall angesagt.

Michael Müller