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Obsidian - Kammer des Bösen

Seit Special Agent Pendergast seinen Entscheidungskampf in den Salzmarschen an der Küste von Exmouth/Massachusetts hatte, ist er verschwunden. Vermutlich hat er den Kampf nicht überlebt und ist ertrunken. Constance Greene, sein Schützling, unter Schock stehend, schottet sich in seinem Anwesen in New York, 891 Riverside Drive, komplett von der Außenwelt ab. Pendergasts Bodyguard Procter versucht erfolglos, sie über den Verlust hinwegzutrösten. Kurz darauf wird Procter von einem mysteriösen Eindringling betäubt. Als er wieder zu sich kommt, muss er hilflos mit ansehen, wie Constance von einem Mann entführt wird. Proctor hat den Täter erkannt, ein skrupelloser, alter Bekannter, dessen Verfolgung er unverzüglich aufnimmt. Dabei geht es rastlos rund um den Globus, durch Wüsten und über Ozeane hinweg, bis in den Dschungel der großen Metropolen. Als er merkt, dass er in diesem perfiden Spiel zum Narren gehalten wird, ist es fast schon zu spät.

Am Naturhistorischen Museum in New York arbeitete Douglas Preston und verfasste Sachbücher. Hier lernte er den Lektor Lincoln Child kennen. 1995 schrieben sie gemeinsam den Wissenschaftsthriller „Relic“, der ein internationaler Bestseller und dazu auch in Hollywood verfilmt wurde. Damit wurde auch die Figur des ebenso einzigartigen wie charismatischen Special Agent Pendergast berühmt. „Obsidian – Kammer des Bösen“ ist bereits sein 16. Fall.

Es bedarf schon hoher schriftstellerischer Qualität, wenn eine Reihe auch nach dem 16. Fall unverändert gut und auf hohem Niveau ist. Preston & Child sind ein Paradebeispiel mit ihrem Special Agent Pendergast dafür. Nach wie vor absolut faszinierend, wie sie die einzelnen Handlungselemente miteinander verweben, und so immer wieder aufs Neue einen beeindruckenden Spannungsbogen aufbauen. Perfekt in nicht allzu lange Kapitel aufgeteilt, geht es Schlag auf Schlag und diverse Wendungen reihen sich klug konzipiert aneinander. Der Leser hat verständlicherweise kaum eine Chance, das Buch zur Seite zu legen, und eh man sich versieht sind die 464 Seiten auch schon wieder gelesen.

Erneut ein Garant für gute Unterhaltung und ich glaube, es gibt noch genügend Potenzial für viele weitere Fälle um den Agenten Aloysius Pendergast. Also her mit dem 17. Band!

Michael Müller