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Die Freundin der Braut

Es war ein regnerischer Apriltag, als ich, Jean-Pierre, die Einladung von Paul, meinem früheren langjährigen Freund aus Kindheits- und Jugendtagen, erhalten habe. Es war nicht gerade ein Tag, den man immer in Erinnerung behalten will. Ich bekam nämlich schon wieder Besuch von Océane, meiner Ex-Freundin, die mir immer wieder auflauert und mit fadenscheinigen Ausreden zu mir kommt, obwohl sie Schluss gemacht hat.
Ach ja, Paul, wir waren schon Freunde in der Grundschule, weil wir damals den gleichen Bus nahmen. Wir hatten einiges zusammen erlebt, als wir unter anderem hinter dem Gartenhaus die erste Zigarette geraucht haben. Auch als in der vorletzten Schulklasse ein neues Mädchen in die Klasse kam, waren wir beide von ihr entzückt. Wir hatten sogar bezüglich Frauen den gleichen Geschmack, dass das jedoch einmal ein Problem für unsere Freundschaft werden sollte, daran dachte keiner.
Nach der Schule wollten wir dann beide von Bordeaux nach Paris zum Studieren gehen, ich war von dieser Stadt und ihrem Flair schon immer überwältigt. Meine Großmutter väterlicherseits freute sich natürlich sehr, als sie erfuhr, dass ich nach Paris kommen werde. Paul wollte Architektur studieren und ich selbst entschied mich für französische Literatur. Ich arbeitete neben dem Studium in einer privat geführten Buchhandlung im Quartier Latin. Die Arbeit machte mir so viel Spaß, dass ich davon träumte, eine Ausbildung als Buchhändler zu machen und selbst eine kleine Buchhandlung als mein eigen zu nennen. Ich studierte weiter und Paul und ich unternahmen sehr viel gemeinsam. Bei Paul gingen die Frauen ein und aus, auch ich hatte einige Liebeleien, es war aber nichts ernstes dabei. Und dann lernte ich in den Semesterferien Camille kennen, als sie in die Buchhandlung von Monsieur Pascale hereinschneite. Ich war Feuer und Flamme und fragte sie, ob sie mit mir einen Kaffee trinken will. Sie sagte sofort zu und es entwickelte sich eine wunderbare Beziehung. Kurz darauf lernte sie Paul kennen, und es war um ihn geschehen, aber auch um Camille. Ich ging dabei als Verlierer heraus.
Ich blieb jedoch bei meiner Literatur und dank der Hilfe meiner Großmutter hatte ich einen Laden gefunden, in dem ich ein Literaturcafé betreiben konnte. Davon habe ich schon immer geträumt, Kaffee trinken und dabei in Gedichtbänden schmökern!
Und dann flattert nach zehn Jahren, in denen ich keinen Kontakt mehr mit Paul hatte, diese Einladung zu seiner Hochzeit ins Haus. Mit Camille hat es wohl auch nicht lange gehalten, denn seine Braut heißt Marie.
Meine Großmutter redete mir gut zu und ich sagte zu, dass ich zur Hochzeit kommen würde. Ich hatte aber nicht geglaubt, dass es das wildeste, aberwitzigste und wunderbarste Abenteuer meines Lebens werden würde.

Hinter dem Pseudonym Nicolas Barreau schrieb und schreibt Daniela Thiele seit fast zwanzig Jahren sehr erfolgreich charmante Paris-Romane.
Sie/Er wurde vor allem berühmt mit ihren/seinen Paris-Romanen, allen voran „Das Lächeln der Frauen“, welches bereits in 36 Ländern erschienen ist und in Deutschland mit über einer Million verkaufter Exemplare „Jahresbestseller“ wurde. Der Roman wurde bereits verfilmt sowie an verschiedenen deutschen Bühnen gespielt.

Einmal mehr hält Nicolas Barreau, was er in seinen vorhergehenden Büchern geliefert und auch dieses Mal wieder versprochen hat! Der Roman „Die Freundin der Braut“ hat mich sofort in seinen französischen Flair gezogen, mich nach Südfrankreich und Paris entführt. Dabei war ich vor allem begeistert von Jean-Pierre Morel, seinem Leben, seinen Wünschen und Träumen. Das Buch macht süchtig, und so konnte es nicht mehr aus der Hand legen, denn Paris und auch Jean-Pierre und sein Leben, als auch die Fahrt zur Hochzeit und deren ganzen Wirrungen und Drehungen, haben mich total geflasht! Da musste ich unbedingt wissen, wie es wieder mit Paul laufen würde und ob Jean-Pierre überhaupt zur Hochzeit kommen und was er auf dem Weg dorthin alles erleben würde.

Ein wunderbar romantischer, sehr fesselnder, aber auch lustiger Roman, eben typisch Nicolas Barreau, den ich jedem nur ans Herz legen kann, der sich gerne in romantische Geschichten fallen lassen möchte!

Gudrun Loher