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Finsternebel

Kommissarin Mina Dabiri und ihr Team schwitzen mächtig vor sich hin, denn in Stockholm herrscht gerade eine Hitzewelle. Mina hat da sowieso ihre Probleme damit, denn Schwitzen ist für sie sehr unangenehm und sie hat daher immer Feuchttücher in ihrer Nähe.
Der kleine Junge Ossian verschwindet, kurz bevor er von seinem Vater aus dem Kindergarten abgeholt wird, plötzlich spurlos. Ein Mädchen hat nur gesehen, wie ihn eine Frau mitgenommen hat. Sie weiß es so genau, denn diese Frau hat die Kinder mit kleinen Hunden gelockt, aber das Mädchen wollte nicht mit. Mina und ihr Team sind sofort auf der Suche nach dem Jungen, denn die erste Zeit nach dem Verschwinden ist die wichtigste Phase. Bei ihren Recherchen stoßen sie noch auf einen anderen Fall. Es handelt sich um die kleine Lilly, die ein paar Tage nach ihrem Verschwinden tot aufgefunden wurde. Mina glaubt fest, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Fall von Ossian und der toten Lilly gibt. Es könnten ein und dieselben Täter sein. Da es sich auch um eine Sekte handeln könnte, wird Nova von der Polizei eingeladen, die sich mit dem Thema Sekte sehr gut auskennt und ihnen vielleicht wichtige Infos zur Suche nach Ossian geben könnte. Mina ist sich aber sicher, dass ihnen da Vincent, der Mentalist, viel besser beistehen könnte.

Dazu kommt für Mina noch ein anderes Problem, denn ihre sechzehnjährige Tochter Nathalie, die beim Vater lebt und in dem bisherigen Glauben, dass ihre Mutter schon tot sei, Kontakt mit Minas Mutter aufgenommen hat. Nathalie ist sehr begeistert, als sie von ihrer Oma angesprochen wird, von der sie bisher nichts wusste. Da sie Ferien hat, geht sie mit ihr zu der Gemeinschaft mit, in der ihre Oma lebt. Sie will nämlich mehr über ihre Mutter erfahren. Als Mina das hört, ist sie entsetzt, denn Nathalie soll nicht wissen, dass ihre leibliche Mutter noch lebt. Sie ist von Nathalie weggegangen, als diese fünf war, denn Mina war der Meinung, dass es besser für sie beide wäre.
Mina nimmt aber trotzdem Kontakt zu Vincent, dem Menatlist, auf, auch deshalb, weil sie ihn seit zwei Jahren, wo sie sich damals näher gekommen sind, nicht mehr gesehen hat. Sie sind damals knapp dem Tod von der Schippe gesprungen und das hat sie beide geprägt. Es hat sich aber keiner mehr seitdem beim anderen gemeldet. Mina ist sich aber sicher, dass ihnen Vincent helfen kann und weiht ihn in die Ermittlungen ein. Und Vincent wäre nicht Mentalist, wenn er sie da nicht auf eine etwas abwegige Spur bringen kann. Er behauptet nämlich, dass das Verschwinden und der Tod der Kinder (Ossian wurde zwischenzeitlich auch tot aufgefunden) mit Symbolen von Pferden zusammenhängt. Sie erinnern sich daran, dass es vor zwei Jahren einen ähnlichen Fall vom Auffinden eines kleinen Kindes gab. Es wurde am Hafen im Wasser ein kleiner Junge tot aufgefunden und bei der Sichtung des Auffindeortes sieht Vincent ebenfalls Pferdemotive.

Vincent ist froh über die Abwechslung mit Mina und die Unterstützung in dem Fall der toten Kinder, denn zuhause ist Maria, seine Frau, nur noch mit ihrem Online-Versand beschäftigt und vor allem mit Kevin, der ihr alles zeigt. Sie haben daher immer Reibereien, auch wegen der ständigen Eifersucht von Maria.
Mit Hilfe von seinem Sohn kommt Vincent noch auf ein anderes mögliches Motiv im Fall der Kindermorde, es soll sich um ein Schachspiel mit festem Muster handeln.
Er wird zwar abfällig darüber behandelt, aber er glaubt fest daran und Mina glaubt ihm auch und geht daher der Spur nach. Die beiden bilden ein gutes Team bei der Suche nach den Mördern, die sie stets auch in eine sehr heikle und gefährliche Lage bringt. Aber es wären nicht Mina und Vincent, wenn sie den Tätern nicht auf die Spur kommen würden.

Camilla Läckberg wurde 1974 geboren und ist Schwedens erfolgreichste Autorin. Sie lebt mit ihrer Patchworkfamilie in Stockholm. Von ihren Büchern sind weltweit über 37 Millionen Exemplare verkauft worden. Zudem fördert sie mit ihrem Unternehmen „Invest in Her“ Projekte junger Frauen.
Henrik Fexeus wurde 1974 in Örebor geboren und ist Spezialist für Psychologie und nonverbale Kommunikation. Er tritt als Mentalist auf und begeistert und beeindruckt damit sein Publikum. Es sind schon von ihm mehrere Sachbücher, wie die „Kunst des Gedankenlesens“, erschienen.

Der Kriminalroman geht ja schon sehr aufregend los mit dem Verschwinden des Jungen. Vor allem werden dieses Mal auch alle Protagonisten sehr ausführlich beschrieben und beleuchtet, was bei der großen Anzahl auch nötig ist. Ich bin daher sehr neugierig gewesen, was ich diesmal alles über Mina, Vincent und ihre Kollegen erfahren würde. „Finsternebel“ ist wieder sehr spannend und aufregend geschrieben, vor allem wollte ich wissen, wer hinter all den Verbrechen steckt und wie sich alle Fälle auflösen. Ich erinnere mich auch immer noch an den letzten Fall von Mina und Vincent, der ja sehr persönlich war, und diesmal betrifft es die beiden wieder sehr persönlich, aber auf eine andere Art und Weise.

Ich war von dem schwedischen Autoren-Duo wieder sehr angetan, vor allem das Lesen in so einem dicken Buch hat noch mehr Spaß gemacht. Bitte mehr davon, vor allem für den anstehenden Lese-Winter!

Gudrun Loher
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