Auf Sylt findet jedes Jahr die große Dorfweihnachtsfeier mit Baum, Chor, Geschenken für die Kinder der Gemeinde und mit ganz viel Glühwein und Keksen statt. Gudrun, seitdem sie in Rente ist, organisiert mit Hella, Minna und Dietrich den alljährlichen Weihnachtsmarkt und die Feier. Dietrich ist der hiesige Filialleiter der örtlichen Bank, unterstützt die Damen bei den Finanzen und spielt auch jedes Jahr den Weihnachtsmann. Den Frauen tut Dietrich leid. Seit er aufgrund seiner Scheidung nach Sylt gezogen ist, meinen die Damen, sich um Dietrich kümmern zu müssen. Als dann auch noch der Bürgermeister verkündet, dass er für den Weihnachtsmarkt nichts spenden kann, wird es finanziell eng für die freiwilligen Helfer. Außerdem benötigen sie Geld für die kostenlose Verpflegung der Kinder an der Schule. Gudrun und ihre Freundinnen sind verzweifelt, denn ihr Geld reicht hinten und vorne auch nicht für die Geschenke der Kinder. Da kommt noch das nächste Problem auf sie zu, denn plötzlich ist Dietrich unauffindbar! In der Bank weiß auch keiner Bescheid, denn Dietrich wurde beurlaubt, weil es einige Umstrukturierungsmaßnahmen in der Filiale geben soll. Da er nicht da ist, kommen sie auch nicht an das bereits gesammelte Geld. Gudrun muss sich auch noch mit ihrem Mann Ernst ärgern, denn ihm ist wie jedes Jahr langweilig, weil um diese Zeit auf der Insel nichts los ist und er nichts zu tun hat. Aber Gudrun hat eine gute Idee: Ernst soll doch in diesem Jahr den Weihnachtsmann spielen, da Dietrich eh nicht zu erreichen ist. Ernst ist ganz stolz und geht bei den Proben ganz in seiner Rolle auf. Er bekommt aber auch die Verzweiflung der Frauen mit, dass kein Geld da ist und schmiedet zusammen mit Hella einen richtig verrückten Plan. Mal sehen, ob es dann doch ein gelungener Weihnachtsmarkt wird oder ob es ganz viele traurige Gesichter geben wird.
Dora Heldt wurde am 10. November 1961 als Bärbel Schmidt in List auf Sylt geboren. Nach ihrer Ausbildung zur Buchhändlerin und jahrelanger Tätigkeit als Verlagsvertreterin, machte sie als Dora Heldt mit ihren Romanen um Christine und ihrem Vater Heinz auf sich aufmerksam. Ihren ersten Roman, „Ausgeliebt“, veröffentlichte sie unter dem Namen Dora Heldt, dem Namen ihrer Großmutter. Und schon mit ihrem dritten Buch „Urlaub mit Papa“ begann ihre Karriere als Bestsellerautorin.Es wurden auch schon einige ihrer Bücher verfilmt.
„Geld oder Lebkuchen“ ist ein sehr schöner Roman, der, wie das Cover schon sagt, fast ein Krimi ist. Ich habe mit den Frauen mitgelitten, wie sie hin und her überlegen, dass es am Ende doch noch ein gelungenes Fest für alle werden kann. Da muss es doch eine Lösung geben, allein schon für die Kinder! Ebenso war ich dann auch sehr amüsiert, auf welche Idee Ernst und Hella gekommen sind, und fieberte mit, ob sie ihren Plan in die Tat umsetzen würden und ob sie damit auch erfolgreich sein würden. Dies ist das ideale Buch für die Vorweihnachtszeit mit all ihren Höhen und Tiefen, aber auch ein perfektes Weihnachtsgeschenk für Anhänger leichter Krimiunterhaltung. Ich konnte mich damit bestens auf Weihnachten einstimmen und kann das „Geld oder Lebkuchen“ sehr empfehlen – zum selbst Lesen und zum Verschenken gleichermaßen.
272 Seiten, gebunden, dtv Verlag, 15 Euro.