In dieser bereits seit 2012 erfolgreichen Reihe von Geschichten rund um Weihnachten und vor allem das ewige Dilemma mit der lieben Verwandtschaft, dreht es sich auch in der jetzigen Ausgabe um lustige, sowie nachdenklich Erzählungen mit der buckligen Verwandtschaft.
Autorinnen und Autoren, Journalisten, Comedians aus ganz Deutschland bringen hier ihre Weihnachtsgeschichten zum Schmunzeln dar.
In „Zweimal zehn Leben“ geht es um die Geschichte einer jungen Frau, die gerne Single ist, aber an Weihnachten nervt die Verwandtschaft mit den ewigen Fragen. Sie fühlt sich dann noch mehr als Single und schwört sich und ihrer Oma, dass sie nächstes Weihnachten nicht mehr alleine hier am Tisch sitzt.
Oder in „Die Weihnachtskarte“, wo es um einen Texter geht, der einen schönen Vers für eine Weihnachtskarte schreiben möchte.
„Spitzbuben“ ist die Geschichte eines Vaters und Ehemannes, der es sich in den Kopf gesetzt hat, an Weihnachten mit den Sünden der Vergangenheit aufzuräumen. Dazu hat er am 4.Advent alte Kumpels eingeladen, um sie für seine Verfehlungen von früher um Verzeihung zu bitten. Dass dies alles aus dem Ruder laufen könnte, daran hatte er nicht gedacht.
In „Snjegurotsch und Mütterchen Frost“ wird einem klar, dass Hartnäckigkeit auch zu einem guten Ende führen kann. Hier geht es um die Mitbewohnerin Katja in einer Studenten-WG, die sehr eifrig und fleißig war. Alle anderen Studentinnen hatten bereits Freunde, aber für Katja war nie einer gut genug. Jedoch Aljosch hat es sich in den Kopf gesetzt, Katja zu erobern.
„Eine Million Belohnung“ ist die Weihnachtserzählung an Heiligabend, in der die geschiedenen Eltern mit ihren jeweiligen neuen Partnern zusammen Weihnachten feiern, um den Kindern die Trennung leichter zu machen. Letztendlich schauen die Eltern zu tief ins Glas, oder besser in die Bowle und sind dann sturzbetrunken, wo sich dann die Kinder (vierzehn und neun) alleine aus dem Staub machen.
Dietmar Bittrich ist der Herausgeber dieser Geschichten um die bucklige Verwandtschaft, die es nun schon seit 2012 gibt. Er wurde 1958 in Triest geboren und lebt jetzt in Hamburg. Er hat schon einige erzählerische Werke, Satiren, Theaterstücke und Hörspiele verfasst und nahm am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt teil. Von der Stadt Hamburg erhielt er den Literaturförderpreis und den Hamburger Satirepreis.
Weihnachten ist ein besonders lohnender Feiertag für Geschichten rund um die Verwandtschaft, weil sich diesem Feiertag niemand entziehen möchte oder kann, und so besondere Spannungen offensichtlich werden. Ich finde die diesjährige Auswahl an Familien-Geschichten ganz witzig, vor allem kann ich bei einigen Begebenheiten Vergleiche mit der eigenen Verwandtschaft ziehen, und dabei musste ich dann doch sehr schmunzeln. Mit Sicherheit geht es vielen anderen Lesern ebenso.
„Morgen, Helga, wird’s was geben“ lässt sich schön nebenbei bei Kerzenlicht am Adventskranz und einer Tasse Glühwein lesen, und dabei hat man auch noch etwas zu lachen.
256 Seiten, Taschenbuch, Rowohlt Verlag, 11 Euro.