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Kluftinger

Es ist wieder Allerheiligen und wie jedes Jahr sucht natürlich auch Kluftinger an diesem Tag mit Familie den Friedhof auf. Aber dieses Mal ist es etwas ganz Besonderes, denn er schiebt voller Stolz den Kinderwagen mit seinem kleinen Enkel, seinem „Butzele“, drin. Sein Sohn Markus wohnt nämlich zurzeit mit seiner Familie in der Nähe und deshalb kann Kluftinger, sehr zu seiner Freude, seinen Enkel öfter sehen und allen in Altusried präsentieren. Bei dieser Gelegenheit muss das „Butzele“ auch Dr. Langhammer vorgeführt werden, doch der zeigt wenig Interesse an dem Kleinen, ist er doch selbst ganz frischer Hundebesitzer. Sein Interesse gilt vielmehr einer sich plötzlich bildenden Menschenmenge um ein frisch aufgehäuftes Grab. Dies macht natürlich auch Kluftinger neugierig, und er will sich das genauer ansehen. Auf dem Holzkreuz steht sein Name. Zuerst denkt er nur, dass dies ein schlechter Witz ist, und gibt nicht viel drauf. Aber kurz darauf taucht in der Zeitung eine Todesanzeige mit seinem Namen auf, und nun weiß er sicher, dass es irgendwer auf ihn abgesehen hat. Will sich etwa jemand an ihm rächen, oder ist das nur ein makabrer Scherz? Kluftinger muss nun der Sache mit seinen Kollegen nachgehen und macht sich auf die Suche nach einem potenziellen Mörder und vor allem nach dessen Motiv. Nach einiger Zeit stellt sich heraus und wird klar, des Rätsels Lösung liegt in seiner eigenen Vergangenheit. Bei seinen Ermittlungen wird zunehmend deutlich, dass er nicht mehr all seinen Kollegen vertrauen kann. Die Zeit ist knapp, denn alle Hinweise deuten darauf hin, dass Kluftingers angekündigter Tod doch noch gefährlich nah bevorsteht. Dies wird kein einfacher Fall für Kluftinger.

Die Autoren Michael Kobr und Volker Klüpfel kennen sich schon viele Jahre. Klüpfel studierte Politik in Bamberg und wurde Journalist, Kobr studierte Germanistik in Erlangen und arbeitete zunächst als Realschullehrer. Inzwischen sind sie beide Vollzeit-Autoren und vor allem durch die Krimis mit Kommissar Kluftinger bekannt. Weitere Bücher, wie z.B. das bereits erschiene „In der ersten Reihe sieht man Meer“, in denen Kommissar Kluftinger nicht auftaucht sondern die beiden Autoren Kindheitserlebnisse aufarbeiten, werden demnächst folgen. Beide Autoren sind inzwischen in ganz Europa auf ausgedehnten Lesetouren unterwegs, überall da, wo man sie versteht oder wo ihre Bücher als Übersetzungen zu haben sind.

Wie von den beiden Autoren gewohnt, wird auch dieser Kriminalroman auf humorvolle und unterhaltsame Weise erzählt. Der Leser taucht in diesem persönlichsten Fall in die Vergangenheit Kluftingers ein, erfährt von seiner Zeit als Jugendlicher und seiner Anfangsphase im Dienst als Kommissar. Infolgedessen wird dieses Buch in zwei Zeitebenen erzählt, was es deutlich von den anderen Kluftinger-Fällen unterscheidet. Aber dadurch wird auch die Neugier des Lesers weiter gefördert und letztendlich auch gestillt, da er dieses Mal einige private Details mehr von seinem Kommissar erfährt. Beispielsweise erfahren wir, wie die Vorstellung seiner Erika bei seinen Eltern ablief und wie er gemeinsam mit seiner Jugend-Clique ein schreckliches Erlebnis hatte, das für ihn das prägende Schlüsselerlebnis für seinen Berufswunsch wurde. Auch wird das Geheimnis um seinen Vornamen endlich gelüftet.

Wie in den Vorgängerbänden schaffen es die Autoren in der uns liebgewonnenen Weise den Allgäuer Dialekt in den Dialogen und die Eigenheiten dieser Region sowie die Dynamik in der Dorfgemeinschaft aufzuzeigen.

Dieses Buch, inzwischen der zehnte Band, ist den Autoren wiederum voll gelungen, ein guter Mix aus Krimi und meinerseits besonders geliebten Allgäuer Humor. Eine klare Leseempfehlung und ein echtes Muss natürlich insbesondere für die Klufti-Fan Gemeinde. Da kann ich letztendlich nur freudig sagen: „Einmal Kluftinger Fan, immer Kluftinger Fan!“

Andrea Müller
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