In diesem und im kommenden Jahr gehen einige Serien zu Ende, die uns lange Zeit begleitet haben. Auch bei den Preisverleihungen werden die bekannten und beliebten Serientitel nicht mehr zu hören sein. Noch nicht soweit ist es mit "Homeland", deren siebte Staffel nun für das deutsche Heimkino vorliegt. Mit der achten Staffel soll dann aber auch diese Serie beendet werden.

Drei Monate nach Ende der sechsten Staffel.
200 ehemalige Beamte sitzen noch immer im Gefängnis, weil die paranoide Präsidentin Keane von einer Verschwörung gegen sie ausgeht. Die politische Stimmung könnte schlechter nicht sein, ihre Entscheidungen kommen weder im Volk noch bei ihren politischen Gegnern, von denen es jede Menge gibt, an. Statt um sich um ihr Land kümmern zu können, ist sie im steten Abwehrmodus, während ihre Gegner ihren Sturz herbei führen.
Carrie wollte sich eigentlich mehr um ihre Tochter kümmern, mit der sie bei ihrer Schwester und deren Familie wohnt. Doch ermittelt sie zusammen mit befreundeten Agenten gegen die Präsidentin, und stößt dabei auf neue Erkenntnisse, die das ganze Land auseinander reißen könnten: russische Hacker beeinflussen mittels der sozialen Medien die Stimmung in den USA, während Agenten des russischen Geheimdienstes die US-Regierung unterwandern. Saul sitzt weiterhin im Gefängnis und Carries angeblicher Freund Dante vom FBI scheint dunkle Geheimnisse zu hüten. Dazu stirbt ein verurteilter General unter mysteriösen Umständen im Gefängnis, und das unmittelbar nach seiner Ankunft. Der ultra-rechte Blogger Brett O'Keefe hetzt weiterhin gegen die Präsidentin, wenn auch die Flucht seine Arbeit deutlich erschwert, doch findet er militante Unterstützer seiner Arbeit. Carries Gesundheit ist angeschlagen und sie droht das Sorgerecht ihrer Tochter zu verlieren. Dennoch muss sie die Wahrheit ans Licht bringen, für sich selbst, vor allem aber für ihr Land und dessen Präsidentin, bevor alles im Chaos untergeht.

Die siebte Staffel liegt auf vier DVDs in der deutschen, englischen und italienischen Sprachfassung (Dolby Digital 5.1) vor. Extras gibt es keine.

"Homeland" ist längst Kult und wird zurecht als eine der besten Serien der Welt bezeichnet, die zahlreiche Preise für die Drehbücher und die Darsteller erhalten hat. Einmal mehr wird der Zuschauer behutsam in die neuen Entwicklungen eingeführt, doch spätestens ab der sechsten Folge, in der Carrie und Saul erstmals wieder aufeinander treffen, kommt Hochspannung auf, dass man gar nicht mehr aufhören kann, diese Serie weiter anzusehen.

Die Story der siebten Staffel ist wieder herausragend geschrieben und erstklassig inszeniert, dramatisch und aktuell wie nie. Die Darsteller, allen voran Claire Danes, sind wieder ganz in ihren Rollen, sie leben ihre Figuren und haben sichtlich Spaß dabei. Die dargestellte Präsidentin kann in den Drehbüchern gar nicht mehr überzeichnet werden, da die Realität bereits sehr viel weiter vorangeschritten ist.
Mitunter ist es schwer auseinander zu halten, was zuerst da war, das Drehbuch oder die Realität in der Politik der USA, denn gibt es immer wieder Parallelen festzustellen, die bis ins kleinste Detail übereinstimmen. So scheint es ein stetes Wettrennen beim Drehen um die Aktualität gegeben zu haben, wobei die Realität immer wieder die Fiktion überholt zu haben scheint. Was vor ein paar Jahren noch reine Hirngespinste und Gedankenkonstrukte waren, ist es jetzt fast schon Alltag.

Die dargestellte Handlung könnte realer nicht sein, die gezeigte Bedrohung der Demokratie, wie wir sie kennen, durch fremde Mächte, die mit einfachen Mitteln eine Regierung zu Fall bringen wollen und könnten, ist es auch. Das macht "Homeland" brandaktuell und so real, was die Spannung in der siebten Staffel nur noch erhöht und diese herausragende Serie auch im siebten Jahr zu einer der besten überhaupt macht.

Es gibt ein Wiedersehen mit zahlreichen alten Weggefährten der vergangenen Serien-Jahre, allen voran Max, Dante Allen, Brett O'Keefe und Dar Adal, was es zu einem zusätzlichen, besonderen und höchst spannenden Vergnügen macht, die Fortsetzung anzusehen. An seinem Reiz hat die Serie kein bisschen verloren, und so bietet sich ein trübes Herbstwochenende ganz hervorragend dazu an, um sich alle zwölf Folgen am Stück anzusehen. Die knapp elf Stunden verfliegen nur so.

Doch vorsicht, denn einige Dinge ändern sich nicht: am Ende bleibt der Zuschauer wieder atem- und ratlos zurück, um auf die dann finale Staffel warten zu müssen. Doch bis dahin lohnt sich jede Minute dieser siebten und vorletzten Staffel von "Homeland"!