Marvel-Fans aufgepasst!
Mit „Doctor Strange“ kommt am 27.10.2016 der neuste Streifen aus der Marvel Comic-Schmiede in die deutschen Kinos und ist nach „Captain America – Civil War“ der zweite der „Phase 3“ der Marvel Comicverfilmungen.
In „Doctor Strange“ trifft der Zuschauer auf den egozentrischen Neurochirurgen Doctor Stephen Strange, der eine Koryphäe auf seinem Gebiet darstellt. Sein Hauptwerkzeug neben seinem brillanten Verstand: seine Hände. Und genau dieses Werkzeug wird bei einem schweren Autounfall zerstört. Verzweifelt mobilisiert Doctor Strange alles, was die Schulmedizin zu bieten hat, um seine Hände und somit seine Fähigkeiten wieder herzustellen. Doch vergeblich.
Getrieben von dem letzten Funken Hoffnung, im legendären Kamar-Taj die „Älteste“ zu treffen, macht er sich auf den Weg nach Nepal. Und tatsächlich, er findet sie. Jedoch läuft diese Begegnung zuerst nicht nach seinen Wünschen ab. Es benötigt einige Zeit, bis er seine Arroganz überwindet und sich auf die magische und mystische Welt einlässt, die ihm die Älteste näherbringen möchte. Nur, um kurz darauf auch schon seinem Widersacher Kaecilius als „Doctor Strange“ entgegenzutreten, der die Magie für andere Zwecke nutzen möchte.
Mit „Doctor Strange“ bewegen wir uns zwar comictechnisch auf etwas unbekannterem Terrain, hat man doch eher die großen Namen wie „Iron Man“, „Thor“ und „Captain America“ im Ohr. Allerdings muss sich diese Comicverfilmung in keiner Weise vor seinen großen Brüdern verstecken. Ganz im Gegenteil.
Ab der ersten Minute wird man vom unglaublichen Erzähl-Tempo des Filmes mitgerissen. Special Effects, Charaktere und Story lassen keinen Moment zum Verschnaufen. Ein Höhepunkt jagt den nächsten und man hat kaum Zeit, das gerade Gesehene zu verarbeiten.
Mit den Special Effects haben sich die Macher selbst übertroffen. Wir bewegen uns hier auf einem ganz neuen und so noch nicht erlebten Niveau im gesamten Marvel Universum. Die Portale, Verzerrungen der Realität, das Spiegeluniversum, der „Dormammu“ (um hier nur ein paar der Besonderheiten zu nennen). Das alles ist so komplex und einzigartig, und gibt genau deshalb die mystische Magiewelt wieder, ohne jedoch übertrieben zu wirken.
Die Wahl der Darsteller hätte ebenfalls nicht besser sein können. Benedict Cumberbatch, der den meisten als Sherlock Holmes aus der gleichnamigen BBC-Adaption bekannt sein dürfte, überzeugt als Doctor Strange. Die Darstellung des anfangs arroganten Arztes, der mit der Zeit bekehrt wird und ein gewisses Maß an Demut lernt, genau das nimmt man diesem Schauspieler eins zu eins ab. Eindeutig eine perfekte Wahl für den eigentlichen Hauptcharakter.
Aber nichts anderes erwartet man von Marvel, die schon bei den bisherigen Comicverfilmungen jedes Mal mit der Wahl der Besetzung genau richtig lagen.
Und nicht nur Benedict Cumberbatch kann in seiner Rolle überzeugen. Auch Tilda Swinton schafft es, die Älteste mit voller Überzeugung zu spielen und die Person, den Charakter, darzustellen, den man anhand der Comics und Story erwartet. Mads Mikkelsen reiht sich ein in die Riege der Schauspieler, denen die Charaktere wie auf den Leib geschrieben wurden. Zusammen mit den passenden weiteren Darstellern ist die Besetzung allgemein eine runde Sache, die keinerlei Zweifel mehr am Besetzungsgeschick von Marvel aufkommen lässt.
Alles in Allem kann man sagen, dass dieser Film eine mehr als würdige Fortsetzung in der Reihe der Superhelden-Filme ist, die mit einer perfekten Mischung aus Humor, Authentizität in Bezug auf die Comics sowie schauspielerischen Leistung auftrumpft, so dass man definitiv Lust auf mehr bzw. die nächsten Marvel-Verfilmungen bekommt.
Das alles zusammen macht "Doctor Strange" absolut empfehlenswert!
USA 2016, 115 Minuten
mit Benedict Cumberbatch, Tilda Swinton, Chiwetel Ejiofor