Die Superhelden-Filme werden immer zahlreicher, vor allem, weil es immer mehr Superhelden gibt, die es aus den Comics auf die große Leinwand schaffen. Eine große Auswahl an Superhelden kommt regelmäßig in den "Avengers"-Filmen aus dem Marvel-Universum zusammen, aber nun auch im dritten Teil der "Captain America"-Reihe, die in Deutschland unter dem Namen "The First Avenger" firmiert.
"The First Avenger: Civil War" stellt den dritten Teil der Film-Serie um "Captain America" dar und beginnt genau da, wo "Avengers: Age Of Ultron" aufgehört hat. Unter der Führung von Captain Steve Rogers ist das neue Team der Avengers weiterhin für den Erhalt des Friedens im Einsatz. Dabei geben sie alles, als sie den Supersöldner Crossbones in Lagos davon abhalten wollen, eine biologische Waffe zu stehlen. Mit von der Partie sind unter anderem Black Widow, Scarlet Witch und Falcon. Bei diesem Einsatz kommt es zu verheerenden Kollateralschäden, der die Stimmung in der Bevölkerung gehen die Avengers kippen lässt. So werden schnell Forderungen nach einer Kontrolle der Einsätze der Avengers laut, Regierungen in der ganzen Welt wollen die Superhelden unter die Kontrolle der Vereinten Nationen stellen. Captain America möchte sich diesem politischen Druck nicht unterwerfen, weil er die Selbständigkeit der Avengers gefährdet sieht. Iron Man hingegen sieht die Notwendigkeit der politischen Kontrolle. Aufgrund dieser Meinungsverschiedenheit spalten sich die Avengers in das Team Captain America und das Team Iron Man auf, wobei beide Seiten neue Mitglieder rekrutieren. Zeitgleich erscheint ein neuer, skrupelloser Feind auf der Bildfläche, der seine getötete Familie rächen möchte, und ihm dafür jedes Mittel recht zu sein scheint. Um die Welt zu retten müssen die Avengers ihren Streit beiseite legen, was viel einfacher klingt als es ist.
Der Film liegt auf BluRay (Single Edition) in der englischen (DTS-HD MA 7.1) und deutschen (DTS-HD HR 5.1) Sprachfassung vor. An Extras finden sich auf der blauen Scheibe knapp eine Stunde an Featurettes, zusätzliche und erweiterte Szenen, Pannen vom Dreh sowie ein Audiokommentar mit den Machern des Films.
Einmal mehr hält der inzwischen dreizehnte Film aus dem Marvel-Film-Universum, der die sogenannte dritte Phase einläutet, was die Superhelden-Fans so lieben: abgefahrene Stunts, grandiose Action und bisher nicht gesehene Special Effects. Das Bild ist glasklar, der Ton, insbesondere im englischen Original, fegt die Heimkino-Besitzer vom Sitz.
Die Besetzung für diese bisher längste Marvel-Comic-Verfilmung ist handverlesen und weist das who-is-who der Action-Helden Hollywoods auf. Neben (fast) allen Avengers gesellen sich neue Figuren dazu, die sich bestens in die Reihen einfügen. Zum einen taucht der schwarze Panther als neue Figur auf, ebenso wird der neue Spider-Man in die Reihe der Superhelden aufgenommen. Doch genau hier liegt auch eines der Probleme, denn bei all den Superhelden, die in den 148 Minuten Film aufgefahren werden, verliert man leicht den Überblick, und der geneigte Zuschauer zweifelt daran, ob er wirklich eine neue Folge der "Captain America"-Reihe oder doch eher einen Fortsetzungsfilm der "Avengers" sieht. Bedenkt man, dass allein in diesem Jahr noch weitere Akteure aus dem Marvel-Universum eingeführt werden sollen, darunter "Doctor Strange" oder "Daredevil", erinnert der Auflauf der Superhelden aufgrund der großen Zahl eher an eine Fußball-Weltmeisterschaft.
Die Story ist hervorragend geschrieben und lässt kaum Längen aufkommen, auch wenn die eine oder andere Szene logische Fragen aufwirft, was aber in all der rasanten Action nur bedingt auffällt.
Rundherum macht "The First Avenger: Civil War" richtig Spaß, und das nicht nur bei Fans der Superhelden-Comics, auch jeder Action-Fan kann sich für diesen Streifen begeistern. Das nicht nur Teile des Films in Deutschland, insbesondere in Berlin und in Leipzig sowie im Studio Babelsberg, gedreht wurden, zeigt erneut, dass sich Deutschland in der internationalen Filmproduktion nicht zu verstecken braucht. Daniel Brühl zeigt in seiner Rolle als Bösewicht Helmut Zemo, dass er auch prima ins Action-Genre passt, nachdem er Hollywood bereits in seiner Rolle als Formel 1-Rennfahrer Niki Lauda begeistert hat.
Manche Dinge ändern sich nicht, und so gibt es natürlich auch im dritten Filmteil der Captain America-Reihe einen Cameo-Auftritt von Stan Lee wie auch Hinweise auf kommende Filme im Abspann.
Kurzum, "The First Avenger: Civil War" bietet alles, was sich Action- und Superhelden-Fans wünschen, und macht jetzt schon Lust auf eine weitere Fortsetzung. Zum Glück bietet das Marvel-Universum noch zahlreiche Figuren und Geschichten, die nur auf einen Kino-Start warten!
USA 2016, 148 Minuten
mit Chris Evans, Robert Downey Jr., Daniel Brühl