Im Jahre 1989. Die Geschwister Charlotte und Samantha und deren Eltern Gamma und Rusty müssen sich auf einem alten Bauernhof, dessen Eigentümer sich umgebracht hat, leben, da ihr Wohnhaus aufgrund eines Anschlages vollständig abgebrannt ist.
Der Vater von Charlotte und Samantha ist Rechtsanwalt und vertritt vor allem vermeintliche Mörder, die mit der Todesstrafe rechnen müssen, und dies mit aller Gewalt verhindern will. Deswegen hat er schon viele Morddrohungen erhalten. Als Charlotte und Samantha mit ihrer Mutter Gamma alleine zuhause sind, werden sie von zwei Männern überfallen. Diese töten zuerst die Mutter vor den Augen ihrer Kinder, danach drohen sie, Charlotte und Samantha zu töten. Letztendlich kann Charlotte fliehen und muss ihre Schwester alleine zurücklassen, mit der Ungewissheit, dass sie getötet wird.
28 Jahre später lebt Charlotte weiterhin in der Nähe ihres Heimatortes. Sie ist sehr geprägt von den Ereignissen vor achtundzwanzig Jahren. Charly ist ebenfalls Rechtsanwältin, wie ihr Vater, und teilt sich mit ihm eine Büroeinheit. Es arbeitet aber jeder für sich alleine. Privat läuft es auch nicht so gut, denn sie lebt momentan von ihrem Mann getrennt. Als sie gerade einen Bekannten in einer Schule besuchen will, mit dem sie eine kleine Liaison hat, wird sie unmittelbarer Zeuge, wie der Teenager Kelly mit einer Waffe in der Hand ein kleines Mädchen und einen Sportlehrer tötet. Kelly will sich dann mit der Waffe selbst töten, aber es gelingt einem anderen Lehrer, dass sie ihm die Waffe gibt. Charly versucht dem kleinen Mädchen zu helfen, aber sie stirbt in ihren Armen. Kelly wird dann von der Polizei sofort abgeführt. Da Kelly schon achtzehn ist, wird sie nach Erwachsenenstrafrecht verurteilt und muss mit der Todesstrafe rechnen. Rusty will das verhindern, und übernimmt deren Verteidigung. Doch es kommt anders, weil Rusty vor seinem Haus niedergestochen wird und einige Tage im Krankenhaus verbleiben muss. Er kann Charly überreden, dass sie vorerst die Anhörung übernimmt und er nach seiner Entlassung dann die Gerichtsverhandlung. Für Charly und ihren Vater wird es eine sehr emotionale Zeit, die für sie persönlich aber auch einiges zur genauen Aufklärung des Tathergangs beiträgt.
Die Autorin Karin Slaughter wurde 1971 in Georgia geboren und wuchs nach der Scheidung der Eltern bei ihrem Vater auf. Bevor sie Schriftstellerin wurde, betrieb sie eine Werbeagentur, die sie 2000 wieder verkaufte. Bis dahin hatte sie bereits fünf Romane verfasst, jedoch nicht veröffentlicht. 2003 erschienen ihre Werke erstmals im deutschsprachigen Raum, davor war sie schon sehr erfolgreich in Großbritannien.
Karin Slaughter wurde bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet, wie 2011 mit dem „International Thriller Award“ für ihre herausragenden Bemühungen um die Literatur. Ihre Bücher verkauften sich bisher weltweit über 30 Millionen Mal und wurden in 32 Sprachen übersetzt, was sie zu einer der bedeutendsten Bestsellerautoren ihrer Zunft macht.
Der Thriller „Die gute Tochter“ fängt augenscheinlich mit einem Mordfall an, der eindeutig ist und jedem sofort klar ist, wer der Mörder ist und dass dieser mit der Todesstrafe rechnen muss. Im Verlauf der Geschichte kommt allerdings alles anders und der Leser erfährt noch einiges über die Familie der Quinns. Die letzten Seiten des Buches wurden derart spannend, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu lesen, obwohl ich mich bereits am Anfang fragte, wo das Buch eigentlich mit mir hin möchte. Wer die Thriller von Karin Slaughter mag, der sollte sich auch diesen zu Gemüte ziehen, denn einmal mehr bietet sie gewohnt spannende Thriller-Kost bis zur letzten Seite!
608 Seiten, gebunden, Verlag Harper Collins, 19,99 Euro.