Die neunzehnjährige Studentin Julia kehrt im März 1991 nach einer Party nicht mehr nach Hause zurück. Die Eltern Helen und Sam Carroll sowie die jüngeren Schwestern Lydia und Claire suchen verzweifelt nach Julia. Die Polizei sagt nur, dass Julia wohl sie freiwillig abgehauen wäre, aber daran glaubt Familie Carroll nicht. Der Vater Sam, der mittlerweile alleine lebt, will nicht aufgeben, und liest jedes Jahr am Tag ihres Verschwindens die Polizeiakte durch, um zu sehen, ob er dabei nicht doch noch auf etwas stößt.
Zwanzig Jahre später sitzt Claire mit ihrem Ehemann Paul, mit dem sie mittlerweile achtzehn Jahre verheiratet ist, in einem schicken Restaurant und genießt die Zweisamkeit mit ihm. Während einer sehr romantischen Szene auf dem Nachhauseweg werden sie von einem Mann überfallen, wobei Paul bei einem Gemenge mit dem Räuber erstochen wird. Er stirbt in Claires Armen.
Claire ist verzweifelt, denn sie hat Paul über alles geliebt. Als sie dann nach der Beerdigung nach Hause fährt, stellt sie fest, dass kurz zuvor in ihrem großen Haus eingebrochen wurde. Wenige Tage nach Pauls Tod kommt sein Freund und Partner Adam zu ihr und bittet Claire darum, dass sie in Pauls Computer nachschaut, ob sie eine Datei mit offenen Aufträgen findet. Als Claire alleine zuhause ist, geht sie in Pauls Büro, und versucht die Datei für Adam zu finden. Bei ihren Nachforschungen stößt sie auf sehr merkwürdige Dateien, und als sie diese öffnet, möchte sie lauthals losschreien. Sie sieht, wie Anna, die wie Julia ebenfalls vermisst wird, brutal geschlagen und gefoltert wird, und nach ihrem Tod ihr Peiniger noch Geschlechtsverkehr mit ihr hat. Claire durchsucht jetzt das gesamte Büro und auch die Räume oberhalb der Garage, und findet dort viele Akten, Bilder und sonstige Unterlagen. In den Unterlagen findet sie auch einen Hinweis darauf, dass er Lydia beobachtet hat. Lydia hatte damals behauptet, dass Paul Lydia vergewaltigt haben soll, aber niemand glaubte ihr, woraufhin sie den Kontakt zu ihrer Familie abgebrochen hat.
Claire trifft Lydia zufällig an Pauls Grab. Sie kommen ins Gespräch, wobei Lydia bemerkt, dass es Claire sehr schlecht geht, und bringt sie nach Hause. In ihrer Verzweiflung zeigt Claira Lydia die Dateien. Sie verheimlicht ihr aber, dass Paul auch über sie Daten gespeichert hat. Daraufhin durchforsten die beiden die ganzen Wohnräume auf der Suche nach weiterem Material, und entdecken dabei, dass Pauls Elternhaus noch in seinem Besitz ist. Paul hatte immer behauptet, dass es nach dem Tod der Eltern verkauft wurde.
Als sie dieses Haus aufsuchen, kommen sie den Machenschaften von Paul und dessen Komplizen bei der Polizei und in der Politik auf die Spur.
Die Autorin Karin Slaughter wurde 1971 in Georgia geboren und wuchs nach der Scheidung der Eltern bei ihrem Vater auf. Bevor sie Schriftstellerin wurde, betrieb sie eine Werbeagentur, die sie 2000 verkaufte. Bis dahin hatte sie bereits fünf Romane verfasst, jedoch nicht veröffentlicht. 2003 erschienen ihre Werke erstmals im deutschsprachigen Raum, vorher war sie sehr erfolgreich in Großbritannien.
Karin Slaughter wurde bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet, wie 2011 mit dem „International Thriller Award“ für ihre herausragenden Bemühungen um die Literatur. Ihre Bücher verzeichnen inzwischen weltweit über 30 Millionen Verkäufe und wurden in 32 Sprachen übersetzt, womit sie zu den bedeutendsten Bestsellerautoren des Genres zählt.
Der Thriller „Pretty Girls“ beweist wieder einmal, welch eine geniale Krimiautorin Karin Slaughter ist. Die Geschichte beginnt sehr harmlos, und man glaubt nicht, welch kriminelle Machenschaften sich noch entwickeln und ich dann wieder einmal so weit bin, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand nehmen kann. Das Thema ist nicht gerade leicht zu verdauen, doch schafft es Karin Slaughter immer wieder, mich mit ihrer Art des Schreibens zu faszinieren. „Pretty Girls“ ist einmal mehr ganz große Thriller-Lektüre vom Feinsten!
400 Seiten, Gebunden, Verlag Harper Collins, 19,90 Euro.