Ann lebt mit Zoe, ihrer Freundin und Partnerin, in einer WG in Berlin ganz glücklich und zufrieden. Regelmäßig besucht sie ihren Papa, berühmter Philosophieprofessor, in seinem Haus, welches er nun ganz alleine bewohnt, denn Anns Mama ist schon sehr früh gestorben. Ann war damals gerade einmal sechs Jahre alt.
Sechs Wochen vor Weihnachten besucht sie wieder ihren Papa. Mit ihm zusammen wartet sie darauf, dass der Lieferdienst an der Haustür klingelt, doch statt dessen steht plötzlich die Polizei mit einem riesigen Aufgebot vor der Tür. Ihr Papa wird verhaftet, denn er wird verdächtigt, dass er Morde an zahlreichen Mädchen begangen haben soll. Seit vierzehn Jahren verschwinden Mädchen im Alter zwischen sechs und zehn Jahren, der Mörder hinterließ an den Fundorten jedes mal rote Schleifen als sein Markenzeichen. Die Hinweise auf Anns Vater verdichteten sich, da er zu den jeweiligen Tatzeitpunkten auch immer zufällig an den jeweiligen Tatorten war. Ann ist fassungslos, denn das kann nicht sein, dass ihr Papa, ihr Beschützer, Mädchen umgebracht haben soll. Sie will alles dran setzen, um seine Unschuld zu beweisen, schließlich ist er doch der beste Papa der Welt.
Zoe setzt Ann vor die Tür, denn sie kann doch nicht mit der Tochter eines Mörders zusammenwohnen, und so sehen es auch ihre Eltern. Ann zieht in ihr Elternhaus und hat nur ein Ziel, die Unschuld ihres Vaters zu beweisen. Sie heuert in einem Bistro an, und arbeitet dort unter einem anderen Namen, denn keiner soll wissen, dass sie die Tochter des „Mörders“ ist. Wenn sie darf, dann besucht sie ihren Papa in der Untersuchungshaft. Der schweigt beharrlich, doch Ann will ihn dazu bewegen, dass er endlich redet und beweist, dass er unschuldig ist. Sie freundet sich bei der Arbeit mit Robert an, in den sie mit der Zeit sogar Vertrauen fasst und ihm gegenüber ihre wahre Identität preisgibt. Als in Schergel ein weiteres kleines Mädchen entführt wird, und der Täter am Tatort rote Schleifen hinterlässt, hat Ann nur ein Ziel: Sie will mit Roberts Hilfe den wahren Mörder entlarven. Gemeinsam fahren sie nach Schergel in den Bayerischen Wald, und mischen sich dort unter die Dorfgemeinschaft, um mehr über das Verschwinden des kleinen Mädchens herauszubekommen, was ihnen schnell gelingt. Doch irgendwie passt alles, was sie dort erfahren, nicht so recht zusammen.
Romy Hausmann, Jahrgang 1981, hat sich 2019 mit ihrem Thrillerdebüt „Liebes Kind“ sogleich an die Spitze der deutschen Spannungsliteratur geschrieben: „Liebes Kind“ landete auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste, mit „Marta schläft“ folgte 2020 ihr zweiter Bestseller. Übersetzungen ihrer Bücher erscheinen in 25 Ländern, die Filmrechte wurden hochkarätig verkauft. Romy Hausmann wohnt mit ihrer Familie in einem abgeschiedenen Waldhaus in der Nähe von Stuttgart.
„Perfect Day“ ist wieder ein typischer Thriller von Romy Hausmann, sehr spannend und spannungsgeladen geschrieben, indem die Geschichte beschaulich und harmlos beginnt, sich die Spannung immer mehr aufbaut, bis die Leser in der Geschichte gefangen sind und gar nicht mehr aufhören können zu lesen. Auch mich hat die Handlung schnell gepackt, so dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Ich war durch Hausmanns flüssigen und bildlichen Stil sofort gefesselt, die überaus spannende Handlung hat mich von einer Seite auf die andere getrieben, bis ich am Ende vollkommen entsetzt und geschockt die letzten Zeilen gelesen habe. Die Autorin hat schon mit ihren ersten beiden Büchern bewiesen, dass sie eine Meisterin der spannenden Erzählkunst ist und ganz sicher keine Eintagsfliege im Thriller-Genre.
Ich kann "Perfect Day" allen Fans von spannenden und nervenaufreibenden Romanen nur empfehlen, und freue mich daher jetzt schon auf weitere Geschichten von Romy Hausmann!
416 Seiten, Paperback, dtv Verlag, 16,95 Euro.