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Im Schatten das Licht

Mac und Natasha waren einmal ein sehr glückliches Paar. Sie heirateten, kauften sich ein Häuschen, welches sie liebevoll renovierten und es fehlte dann nur noch der Nachwuchs, der alles vollendet hätte. Aber als der Kinderwunsch immer stärker wurde, er sich aber nie erfüllte, lebten sie sich auseinander und gingen dann getrennte Wege. Natasha stürzt sich in die Arbeit und hat die Aussichten, dass sie bald Teilhaberin bei einer gutgehenden Anwaltskanzlei wird. Sie lebt nun alleine im renovierten Haus, hat eine kleine Liebelei mit ihrem Kollegen Connor und ist mit sich und ihrem Leben relativ zufrieden. Mac hingegen hängt noch immer an seinem Haus und tingelt als Fotograf so recht und schlecht durch die Lande mit Modelfotojobs. Als Natasha beim Einkaufen ist, fällt ihr ein Mädchen auf, welches in Zahlungsschwierigkeiten steckt. Natasha hilft ihr dann aus der Zwickmühle. Sie nimmt sich dem Mädchen an und bringt sie zu ihr nach Hause, als sie entdecken, dass dort eingebrochen wurde. Sarah heißt das Mädchen, ist vierzehn Jahre alt und lebt derzeit alleine in der Wohnung, weil ihr Großvater vor ein paar Tagen einen Schlaganfall erlitten hatte. Sie hat sonst keine Verwandten. Natasha kann nicht anders und nimmt Sarah zu sich mit nach Hause. Zur selben Zeit erscheint Mac, weil er genauso wie Natasha Miteigentümer des Hauses ist und momentan keine Bleibe hat. Daher bittet er darum, bis zum Verkauf im Haus wohnen zu dürfen. Natasha ist nicht gerade begeistert, aber sie kann es ihm nicht verwehren. Das Jugendamt bittet Mac und Natasha, dass sie Sarah so lange bei sich aufnehmen bis ihr Großvater wieder gesund ist und nach Hause kommen kann. Sarah bleibt also die paar Tage bei den beiden. Sarah will ihnen aber nicht erzählen, dass sie in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Für ihr Pferd Boo, mit dem sie täglich mit ihrem Großvater trainiert hat, muss sie die Stallkosten bezahlen und schafft es mit den Ersparnissen des Großvaters so recht und schlecht. Sarah und ihr Großvater hatten einen großen Traum, nämlich, dass sie nach Frankreich in die berühmte Reitschule fahren und Sarah dort einmal trainieren kann. Sie hat erst sehr spät erfahren, dass ihr Großvater dort sehr erfolgreich war, bis er ihre Großmutter kennengelernt hat. Die Genesung ihres Großvaters zieht sich hin und Sarah büxt oft heimlich aus, um zu ihrem Pferd zu kommen. Mac und Natasha bekommen deswegen schon Schwierigkeiten mit dem Jugendamt und der Schule. Sie finden gemeinsam eine Lösung, aber plötzlich kommt alles anders. Boo, Sarahs Pferd, steckt in ziemlichen Schwierigkeiten und so scheint es nur einen einzigen Ausweg zu geben, der das Leben aller Beteiligten so richtig auf den Kopf stellen wird.

Jojo Moyes, geboren 1969, wuchs als Einzel- und Scheidungskind in einer rauen Gegend Londons auf. Sie studierte Journalismus und arbeitete fast zehn Jahre beim „Independent“ in unterschiedlichen Funktionen. Seit 2000 lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern auf einer Farm in Essex. Mit ihrem ersten Roman, „Ein ganzes halbes Jahr“, der bereits verfilmt wurde, gelang ihr international der Durchbruch.

Ich war wieder sehr begeistert, als ich endlich ein neues Buch von Jojo Moyes in der Hand hatte. Doch dieses Mal war ich etwas enttäuscht, denn dieser Roman ist wohl vor allem für pferdebegeisterte Mädchen gedacht. Es war mir einfach zu viel Pferd. Die Schreibweise von Jojo Moyes ist zwar wieder typisch romantisch, mit sowohl dramatischen, aber auch liebevollen Szenen, doch an ihre großen Erfolge wird die Autorin mit „Im Schatten das Licht“ wohl nicht anknüpfen können. Letztendlich war Jojo Moyes’ neuestes Werk schön zu lesen, aber die Bücher vorher haben mir allesamt besser gefallen.

Gudrun Loher